Das Hundertwasserhaus haben die Kinder nach dem Original gestaltet. Foto: Frank Wittmer

Kindergärten und Hort stellen die Ergebnisse ihrer Kunstprojekte im Rathaus vor.

Benningen - Aus dem Hundertwasserhaus ist kein Jahrhundertwasserhaus geworden, wie einer der kleinen Künstler befürchtet hatte. Es ist doch fertig geworden, und sehr bunt und individuell gestaltet. „Wir sind nach Plochingen gefahren und haben beobachtet und verglichen, was Hundertwasser anders gemacht hat“, berichtet Ulrike Vogt vom Atelier der Beethoven-Kindertagestätte.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein dunkelbuntes, knallgelbes und glitzerschönes Haus. Jedes Fenster ist anders von den kleinen Künstlern gestaltet, gekleistert und gemalt. Im Benninger Rathaus, in dem am Montagabend eine Vernissage war, sind die Werke der jungen Künstler noch bis zum 20. Juli zu sehen.

Die Kinder der Kita Seelach sind nach Afrika gereist. Anna, Louisa, Bennet und „Maxs“ haben tolle Giraffenköpfe gebastelt. „Ein Löwe ist wild und gefährlich und hat viele Haare“, berichtet Katrin Ehrlich von den ersten Annäherungen. Die Kinder brauchten Mut – auch um den Löwen zu malen. „Wir haben erst mal mit dem Bauch angefangen.“ Dann ist der Funke übergesprungen und die Begeisterung war ansteckend. Ein kleiner Kontinent aus Nägeln und Stroh und ein grüner, dichter Urwald sind entstanden. „Bestimmt verstecken sich noch einige Tiere zwischen den Bäumen, schauen Sie mal genau hin“, fordert die Erzieherin die Eltern auf.

Die Hortkinder sind mit dem Fotoapparat losgezogen und haben die Stellen abgelichtet, die in ihrem Buch „Benningen in alten Bildern“ zu sehen sind. Auch die ernste Pose der Gewichtheber vor 100 Jahren oder die hübschen Bäckerstöchter haben die Schulkinder nachgestellt.

Die Kunstwerke der Kinder haben „eine eigene Handschrift“, wie die Leiterin der Beethoven-Kita Pia Schreiber in ihrer Einführung feststellt. „Die Kinder sind in die Welt der Farben, der Textilien, des wertfreien Materials und der Naturmaterialien eingetaucht.“ So sind aus Blüten, Blättern und Zweigen Naturmandalas entstanden. Schon die Ein- bis Zweijährigen waren mit Luftballons und Farben auf Leinwänden kreativ. Die Zwei- bis Dreijährigen haben mit bunten Eiswürfeln auf einem Leintuch „gemalt“.

Müll muss nicht weggeworfen werden, das „wertfreie Material“ kann zum Kunstwerk werden. Beim kreativen Werkeln ist ein „Müll-Fischer“ aus Plastikflaschen entstanden. Sogar ein „Müll-Mandala“ aus alten Papierrollen und Felgenspray zieht in der Ausstellung die Blicke aus sich.