Betretene Gesichter bei den Spielern des TSV 1899 Benningen nach der Niederlage gegen Lomersheim. Foto: avanti

Der TSV 1899 Benningen verliert mit 2:4 (2:2) gegen den TSV Phönix Lomersheim und muss jetzt nachsitzen.

Benningen - Es waren schier endlose und quälende Minuten, die die Bezirksliga-Fußballer des TSV 1899 Benningen nach dem Schlusspfiff des letzten regulären Saisonspiels noch auf dem Rasen saßen. Mit 2:4 (2:2) hatte man gegen den bereits abgestiegenen TSV Phönix Lomersheim verloren und damit die Chance verpasst, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu sichern. Es kam nun auf die Ergebnisse der Konkurrenten aus Merklingen und Aldingen an. 0:0 hieß es bei der Partie der Merklinger in Ingersheim. Mit einem Sieg würde Benningen hinter Merklingen rutschen, die Ingersheimer hätten ihrerseits mit einem Dreier noch den Relegationsplatz erreichen können. Dann die Schock-Nachricht: Der TSV Merklingen hatte in der 95. Minute mit der letzten Aktion des Spiels den Siegtreffer erzielt und die Benninger damit überholt.

Doch es blieb noch eine Hoffnung: Wenn der TV Aldingen beim SV Perouse nicht gewinnen würde, wären die Benninger gesichert. Und zunächst kam auch über drei Ecken die Info, dass Perouse gewonnen hätte. Doch stellte sich dies kurz darauf als Fehlinformation heraus: Der TV Aldingen hatte mit 3:0 gewonnen, der TSV 1899 Benningen muss in die Relegation. Es gibt nun zunächst zwei Runden der Zweitplatzierten aus den drei Staffeln der Kreisliga A. Wer sich hier durchsetzt, trifft dann im alles entscheidenden Duell um den letzten noch verbleibenden Platz in der Bezirksliga Enz-Murr auf den TSV 1899 Benningen. In Frage kommen der GSV Pleidelsheim, Drita Kosova Kornwestheim und der SV Riet.

„Ich habe mich noch überhaupt nicht mit den möglichen Gegnern beschäftigt, denn eigentlich wollten wir ja genau das vermeiden. Aber wir sind selbst Schuld“, sagte ein sichtlich enttäuschter Benninger Trainer Marc Reinhardt, der einmal selbst in der Innenverteidigung aufgelaufen war. Und bereits in der fünften Minute kassierte sein Team gegen die unbekümmert aufspielenden Lomersheimer das 0:1. Ein denkbar schlechter Start, der die Nervosität auf Seiten der Platzherren nicht unbedingt geringer werden ließ. Es dauerte einige Minuten, bis die Benninger ins Spiel fanden. In der 16. Minute hatten sie die erste Chance durch Justin Hill, dessen Schuss nach einem Doppelpass mit Patrick Flamm das Tor nur knapp verfehlte. In der 33. Minute kamen die Benninger erneut gefährlich in den Lomersheimer Strafraum. Die ersten beiden Schüsse wurden noch abgeblockt, im dritten Versuch markierte aber Flamm den Ausgleich. Doch der hielt nur zwei Minuten, dann waren die Lomersheimer nach einem Konter wieder in Front. Doch postwendend der erneute Ausgleich: David Heim spielte Justin Hill im Strafraum an, der legte zurück auf Patrick Flamm, der wiederum mit einem satten Schuss den 2:2-Pausenstand erzielte.

In der zweiten Halbzeit waren die Benninger zunächst am Drücker. Doch gleich zweimal vergaben sie Überzahlsituationen vor dem Lomersheimer Tor. „Irgendwann haben wir dann immer komplizierter gespielt“, monierte Marc Reinhardt, der in der 78. Minute selbst einen Vorstoß wagte, aber auf der linken Seite kurz vor dem Strafraum brutal von den Beinen geholt wurde. Statt der fälligen roten Karte zog der diesbezüglich insgesamt sehr großzügige Schiedsrichter nur Gelb. Die Benninger machten nun mehr auf , und es unterlief ihnen der entscheidende Fehler. 20 Meter vor dem eigenen Tor verloren sie den Ball, die Lomersheimer nahmen die Einladung zur erneuten Führung dankend an (82.). Dass in der 89. Minute, als man alles nach vorne warf, durch einen abgefälschten Schuss auch noch das 2:4 kassierte, passte für die Benninger an diesem Tag ins Bild. Nun muss man also in die alles entscheidende Abstiegsrelegation.

TSV 1899 Benningen:
Gröppner – M. Heim (89. Lembeck), Reinhardt, Kordt, Könninger (83. Kohl) – D. Claus, S. Widmaier (70. Balaj), D. Heim (46. Wels), Malecek – Hill, Flamm.