Joker Felix Marquardt (links) hat zwei späte Tore zum Kantersieg beigesteuert. Foto: avanti

Der TSV 1899 Benningen gewinnt mit 6:0 (2:0) gegen den TSV Affalterbach, der herbe Rückschläge erleidet.

Benningen - Wer als Zuschauer auch nur fünf Minuten zu spät zur Begegnung zwischen dem TSV 1899 Benningen und dem TSV Affalterbach in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr gekommen wäre, der hätte schon einiges verpasst gehabt. Denn keine drei Minuten waren gespielt, da rollte der erste erfolgreiche Angriff der Hausherren: Marco Djurdjevic bediente Dennis Kolder auf der rechten Außenbahn, der flankte in den Strafraum, und Patrick Flamm köpfte ein zur Benninger Führung.

Für die Gäste nahm das Unheil nun seinen Lauf: Denn Keeper Marcel Volz kugelte sich Sekunden später einen Finger aus und musste nach nur vier Minuten ausgewechselt werden. Einen Ersatzkeeper hatte Affalterbach nicht im Kader, und so erklärte sich Verteidiger Daniel Storz bereit, sich zwischen die Pfosten zu stellen. Eine Aufgabe, die er dann im weiteren Spielverlauf bemerkenswert gut erfüllte.

Von den frühen Rückschlägen erholte sich Affalterbach überraschend schnell. Die spürbar eingespielte und erfahrene Mannschaft konnte sich vom Druck der anfangs anrennenden Gastgeber befreien. So bot sich den Zuschauern eine Partie auf Augenhöhe. Selbst gefährlich wurde Affalterbach aber nur durch eine Bogenlampe von Dennis Dressler, die Keeper Manuel Rohland abfangen konnte (22).

In der Schlussphase des ersten Durchgangs erspielte sich Benningen dann wieder ein spielerisches Übergewicht. Marco Djurdjevic hatte aber Pech, als Nermin Skoko in höchster Not vor ihm klärte (35.). Und zehn Minuten später brachte der Benninger es zu seinem Unglück fertig, nach Vorarbeit von Flamm aus fünf Metern über das leere Tor zu schießen. Im nächsten Angriff gelang dieses Zusammenspiel in anderer Reihenfolge aber besser: Djurdjevic passte zu Flamm, und der drosch den Ball zum 2:0 in die Maschen.

„Das frühe Gegentor, der Torwartwechsel und das zweite Gegentor mit dem Pausenpfiff waren natürlich bitter für uns“, meinte Affalterbachs Abteilungsleiter Helmut Bärlin. Sein Gegenüber, Trainer Rainer Schreiber, durfte sich hingegen über das frühe 1:0 freuen. „Dadurch ist gleich Ruhe eingekehrt, das war wichtig. Marcel Volz wünsche ich gute Besserung. Sein Ausfall hat Affalterbach sicher geschwächt, auch weil Daniel Storz ein guter Innenverteidiger ist“, so der Benninger Trainer, der hier auf seinen Ex-Club traf.

Nach der Pause hielt Affalterbach in einem teils ruppigen Spiel zwar zunächst gut dagegen, erlitt dann jedoch zwei weitere Rückschläge: Erst musste Dennis Dressler wegen eines Handspiels mit Gelb-Rot vom Feld, dann köpfte Benningens Dennis Kolder nach dem daraus resultierenden Freistoß auch noch zum 3:0 ein. Die Partie war damit vorzeitig entschieden.

Die verbleibende Spielzeit ist dann auch schnell berichtet: Affalterbach schaffte es zu zehnt nicht mehr, vor dem gegnerischen Tor gefährlich zu werden. Und Benningen setzte erfolgreich Nadelstiche. Zunächst schoss Angelo de Capua überlegt ein (69.), ihm gleich machte es fünf Minuten später der eingewechselte Felix Marquardt mit dem 5:0. Und der Joker ließ mit einem technisch anspruchsvollen Schuss noch einen weiteren Treffer folgen (90.).

„Nach vorne kam von uns zu wenig, die Benninger Abwehr hat das aber auch sehr gut gemacht. Insgesamt war Benningen einfach ein starker Gegner, der gut in die Tiefe gespielt hat“, erkannte Affalterbachs Helmut Bärlin an. Rainer Schreiber zeigte sich glücklich, dass seine Elf trotz der dann klaren Führung weiter nach vorne spielte. „Wenn eine Mannschaft wie Affalterbach den Anschluss erzielt, können meine Spieler doch schnell wieder hibbelig werden. Das wollten wir unbedingt vermeiden.“

Mit Erfolg. Und Benningen unterstrich mit dem klaren 6:0-Sieg auch seine Ambitionen, sich von Anfang an in der Spitzengruppe der A-Liga einzufinden. TSV 1899 Benningen:
Rohland – Kaynar (70. Heim), Rewitzer, Schnalke, Schreckenberger (81. Brendel) – Kolder (85. Ceesay), Ferrara, Hill, de Capua – Flamm (73. Marquardt), Djurdjevic. TSV Affalterbach:
Volz (4. Hoffmann) – Müller, Storz, Haußmann, Dressler – Ak (63. Erdogan), Krizic (46. Sejdovic), Skoko, Stopfer – Weitbrecht, Diehl (60. Qerimi).