Marco Djurdjevic stürmt künftig wieder für den TSV 1899 Benningen. Foto: Archiv (avanti)

Bezirksligist TSV 1899 Benningen muss sechs Punkte aufholen, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Benningen - Nur elf Punkte und der vorletzte Tabellenplatz – die Bezirksliga-Fußballer des TSV 1899 Benningen hatten sich die Hinrunde sicher anders vorgestellt. Sechs Zähler beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer.

Es kam vieles zusammen in der Hinrunde. Da war zum einen der „Fluch der späten Gegentore“: Insbesondere zu Saisonbeginn bekamen die Benningen viele Treffer in den letzten Minuten und verloren damit wichtige Punkte. Das Wort „Nachspielzeit“ schien gute Chancen zu haben auf das Unwort des Jahres in Benningen. Vor allem waren es immer wieder dumme Gegentore nach individuellen Fehlern, die maßgeblich dazu beitrugen, dass der TSV in die Abstiegszone rutschte. Auf der anderen Seite wurden beste Chancen reihenweise vergeben. Sprich: Es waren die beiden essenziellen Dinge des Fußballs, die nicht gut genug funktionierten: Tore schießen, Gegentore verhindern. „So etwas ist irgendwann dann auch der Tabellensituation geschuldet. Je weiter man unten drin steht, desto größer wird dann auch die Verunsicherung“, sagt Trainer Ulli Stiegler, der das Amt nach dem achten Spieltag übernahm, als sich der Verein von Marc Reinhardt trennte.

Ähnlich wie sein Vorgänger betont auch Stiegler, dass sich der TSV 1899 Benningen vor keinem Gegner verstecken müsse. „Gegen Germania Bietigheim hat man über weite Strecken nicht gesehen, wer da der Tabellenführer und wer der Abstiegskandidat war.“ Doch Stiegler ist auch klar, dass es für die B-Note im Fußball keine Punkte gibt und weiß, „dass wir eine Hammer-Rückrunde brauchen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dessen sind wir uns bewusst. Ich habe mal nachgerechnet, wie viele Punkte in den vergangenen Jahren nötig waren, um nicht abzusteigen. Demnach brauchen wir sieben Siege aus 15 noch ausstehenden Spielen.“ Was Stiegler Hoffnung gibt: „Von den letzten fünf Partien der Hinrunde haben wir nur eins verloren.“ Allerdings: „Wir haben auch drei Unentschieden dabei gehabt, die uns nicht wirklich weitergebracht haben und daher wehtun. Von diesen drei Begegnungen hätten wir mindestens eine, eher zwei gewinnen müssen.“

Damit sich die Schieflage zwischen Leistung und Ertrag endlich wieder ausgleicht, will Stiegler ab dem offiziellen Trainingsstart kommenden Dienstag eine intensive und konzentrierte Vorbereitung durchziehen. Mit Marco Djurdjevic, der in der Winterpause nach nur einer halben Saison vom Liga- und Lokalrivalen FC Marbach zurückgekehrt ist, hat er dabei in der Offensive eine weitere Alternative. „Er ist im Sturm sehr variabel einsetzbar, ob zentral oder auf der Außenbahn. Ich gehe davon aus, dass er uns weiterhelfen kann“, hofft der Benninger Coach, der in den Vorbereitungsspielen auch einiges ausprobieren möchte. „Diese Chance hatte ich mit der Mannschaft ja bislang nicht, da ich den Posten erst mitten in der Saison übernommen habe.“ Das ist ein Grund, warum der TSV bereits jetzt fünf Testspiele und ein Blitzturnier geplant hat. „Eventuell kommen noch ein oder zwei Spiele hinzu. Wir müssen in Wettkampf-Verfassung kommen, denn der Start in die Rückrunde wird enorm wichtig“, sagt Stiegler, der aber noch einen weiteren Grund nennt: „Fast alle Testspiele sind auswärts auf Kunstrasen. Wir haben ja noch keinen, daher sind wir dankbar für jede Möglichkeit, bei anderen Vereinen Testspiele zu absolvieren.“

Was den Kader betrifft, so wird Marco Djurdjevic nach Stieglers Angaben der einzige externe Neuzugang bleiben. „Bekir Demircan aus der zweiten Mannschaft und Nick Gruber aus der A-Jugend werden zudem in der Vorbereitung dabei sein, dann schauen wir weiter. Der Kader ist gut genug und groß genug. Das Können ist vorhanden, um den Klassenerhalt zu schaffen. Aber ein bisschen Glück gehört dann natürlich auch dazu“, sagt der TSV-Coach.