Sie haben es geschafft: Die Benninger haben sich in drei Relegationsrunden durchgesetzt. Jetzt sind sie in der Bezirksliga. Foto: Avanti

Das Team von Trainer Marc Reinhardt spielt nach dem 5:0 gegen Renningen kommende Runde in der Fußball-Bezirksliga.

Benningen - Es ist die 88. Minute, als zwei Helfer die Tartanbahn des Möglinger Rasenplatzes entlanglaufen. In der Hand zwei überdimensional große Biergläser, gefüllt mit Gerstensaft. Es ist das Siegerbier für den Aufsteiger. Wer es bekommt, steht zu diesem Zeitpunkt bereits fest. Denn der TSV 1899 Benningen führt in der 89. Minute mit 5:0 im alles entscheidenden Aufstiegsspiel gegen die SpVgg Renningen, muss nur noch auf den Schlusspfiff warten, um endlich auch Gewissheit zu haben. Als der Pfiff ertönt, knallen die ersten Sektkorken, das Bier landet auf den Köpfen der Spieler und alle Benninger Akteure geraten in wahren Freudentaumel. Zu Recht: Drei anstrengende Aufstiegsrunden liegen hinter dem Team. Die Letzte war die erwartungsgemäß einfachste.

„Renningen war deutlich schlechter als Illingen oder Heimerdingen II“, resümiert Benningens Coach Marc Reinhardt, während seine Spieler hinter ihm über den Rasen tanzen. Bereits nach einer Viertelstunde stand deshalb eine 3:0-Führung und damit die Vorentscheidung. „Ab diesem Moment hatte ich ein gutes Gefühl“, sagt Reinhardt. Zumal vom Bezirksliga-Absteiger so gut wie nichts kam. Außer einem direkten Freistoß (19.) sowie einem Alleingang kurz vor Ende der Partie, war von Renningen die ganze Partie über nichts zu sehen. Wären die Benninger im Gegenzug etwas konsequenter gewesen, so hätten sie locker doppelt so viele Tore schießen können, wie sie es letztlich taten. Vor allem in der zweiten Halbzeit haperte es an der Chancenverwertung. „Nach der Pause war unser Spiel nicht mehr so berauschend, aber vom Gegner kam ja auch nichts. Es war also nicht nötig“, erklärt Reinhardt, der als Marschroute vorgegeben hatte, „ein frühes Tor zu schießen“. Dass es gleich drei schnelle Treffer werden würden, „das war top“, so der TSV-Trainer. Nach neun Minuten klingelte es das erste Mal im SpVgg-Tor.

Nach einer Standardsituation köpfte Benedict Claus zum 1:0 ein. Das 2:0 wurde durch einen schönen Spielzug über rechts eingeleitet, den der völlig freistehende Dominik Wels mit einem Abstauber vollendete (14.). Das 3:0 erzielte Benningen per direktem Eckball – der Renninger Torhüter war zwar noch dran, lenkte das runde Leder schließlich aber selbst ins Netz (16.). Kurz danach musste der Renninger Keeper verletzt vom Feld – sein ins kalte Wasser geworfener Ersatz machte seine Sache anschließend mehr als gut und entschärfte zahlreiche gute Möglichkeiten. Beim 4:0 durch Dominik Wels (44.) sowie beim 5:0 durch Benedict Claus (84.) war er jedoch machtlos. Die Partie war aber eh entschieden. Der Schiedsrichter hätte eigentlich schon zur Pause abpfeifen können. Denn bereits da war deutlich: Den Aufstieg lassen sich die Benninger nicht mehr aus der Hand nehmen. Nach dem Abpfiff meint Marc Reinhardt nur: „Jetzt ist alles gut. Wir haben unser Happy End.“ Und das wurde gestern dann noch gebührend gefeiert.