Julian Kohl ist beruflich verhindert. Foto: Archiv (avanti)

Der Vorletzte der Fußball-Bezirksliga ist am Sonntag krasser Außenseiter bei Germania Bietigheim.

Benningen - Betrachtet man die Lage vor der Partie zwischen dem SV Germania Bietigheim und dem TSV 1899 Benningen realistisch, dann würde wohl jeder sagen: Da gibt es am Sonntag um 14.30 Uhr nichts zu holen für die Benninger. Schließlich reist das Team von Trainer Ulli Stiegler als Tabellenvorletzter zum Spitzenreiter. „Sie haben einen Lauf, wir sind krasser Außenseiter, haben Respekt, aber keine Angst“, sagt der Benninger Coach jedoch und schickt eine Kampfansage: „Wir fahren nicht dahin, um zu verlieren. Wir wollen etwas mitnehmen. Zuletzt haben wir eine kleine Miniserie gestartet mit einem Sieg und zwei Unentschieden, diese wollen wir auch in Bietigheim nicht abreißen lassen.“

Dass es jedoch alles andere als einfach werden wird, einen Punkt aus dem Ellental zu entführen, das weiß auch der TSV-Trainer. „Germania hat extrem viel Offensivkraft. Da müssen wir schauen, dass wir den Laden hinten irgendwie dicht kriegen“, so Stiegler. Er verweist dabei auf Ralf Krestel und Achim Früh. „Das sind zwei Top-Stürmer.“ Krestel hat bereits 16 Mal in dieser Saison getroffen, Früh fünfmal. „Hinzu kommt, dass Mittelfeldspieler Demir Januzi die Stürmer entsprechend füttert, aber auch selbst Torgefahr ausstrahlt“, berichtet Stiegler. Sieben Treffer gehen bislang auf das Konto von Januzi. „Und dann hat Germania noch zwei gute Außenstürmer. Es wird nicht einfach werden, diesem Offensivdrang Stand zu halten und unsere einfachen Fehler abzustellen. Aber das muss unser Ziel sein“, sagt der Benninger Coach.

Er ist guter Dinge, denn: „Meine Mannschaft ist motiviert und brennt darauf, eine tolle Leistung gegen Bietigheim abzurufen. Außerdem haben wir dort ja nichts zu verlieren. Wir können nur gewinnen. Denn in so einem Spiel erwartet keiner Wunder von uns.“ Anders als in den Partien zuvor, in denen man stets unter Druck stand und dringend Punkte einfahren musste. „Germania Bietigheim, Croatia Bietigheim und der FC Marbach spielen in diesem Jahr quasi in einer Liga für sich. Die drei Teams stehen zu Recht ganz oben in der Tabelle. Das darf man nicht vergessen“, meint Stiegler, der jedoch trotzdem in jedem Spiel an die Außenseiter-Chance glaubt. „Der FC Marbach hat letzte Woche gegen Germania gezeigt, dass sie verwundbar sind, auch wenn sie verloren haben. Sie hatten mehr Chancen als Bietigheim. Da werden wir versuchen anzuknüpfen“, sagt Stiegler, der weiß: „Die Marbacher würden sich tierisch mit uns freuen, wenn uns tatsächlich ein Punktgewinn gelingt und sie aufschließen könnten. Wir geben unser Bestes.“