Maskenmann Marius Heusel hat in Bietigheim eine Riesenchance zur Führung vergeben. Foto: Archiv (avanti)

Nach der Pleite in Bietigheim müssen die Benninger Fußballer am Sonntag (15 Uhr) ran.

Benningen - Wirklich fröhlich war Marc Reinhardt nach der dramatischen 1:2-Niederlage bei Germania Bietigheim am Donnerstagabend nicht gestimmt. Dennoch scherzte der Trainer von Fußball-Bezirksligist TSV 1899 Benningen, dass sein Outfit „der Champions League-Style“, sei. „Passend zu einem Spiel unter der Woche. Wenn wir gewonnen hätten, dann wäre ich auch am Sonntag so aufgelaufen.“ Direkt aus dem Geschäft und auch erst ein paar Minuten nach Spielbeginn war der Coach im Anzug und schwarzen Schuhen statt wie gewohnt im Sportoutfit am Spielfeldrand erschienen.

Es fehlte nicht wirklich viel und die Benninger Zuschauer wären beim nächsten Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den SV Perouse in den Genuss gekommen, Reinhardt im „Pep Guardiola-Stil“ zu sehen. Zwar hatten die Bietigheimer insgesamt mehr Spielanteile, aber bei den wirklich dicken Chancen lagen die Benninger vorne. Vor allem Marius Heusel, der in der 47. Minute aus fünf Metern frei zum Kopfball kam, dessen Ball aber direkt in den Armen des Germania-Keepers landete, und Patrick Flamm, der in der 84. Minute völlig frei ebenfalls am gegnerischen Schlussmann scheiterte, hätten das Spiel entscheiden können.

Hinzu kamen zwei umstrittene Situationen: „Für mich war das niemals Abseits, als Justin Hill in der ersten Halbzeit den Ball ins Tor schießt. Und ein Elfmeter wurde uns auch verwehrt“, spielt Marc Reinhardt auf die Situation in der 31. Minute an, als Steffen Widmaier im Strafraum zu Fall kam. Eine Situation, welche die ohnehin schon aufgeheizten Gemüter weiter auf Touren brachte. Während die Bietigheimer lautstark gelb für eine Schwalbe forderten, sah Reinhardt die Sache ganz anders: „Der Verteidiger lässt das Bein stehen, für mich ist das eindeutig.“ Der Schiedsrichter pfiff jedoch nicht, die Aktion sah für ihn wohl etwas zu gewollt aus, um auf den Punkt zu zeigen. „Aber so ist es halt: Wenn du oben stehst, gewinnst du solche Spiele. Wenn du unten stehst, verlierst du“, zog Reinhardt ein ernüchtertes Fazit. Er monierte auch, dass nach dem Platzverweis für einen Bietigheimer in der 88. Minute „der Gegner plötzlich mehr Platz hatte als davor“. Und so kassierte seine Mannschaft eine Minute vor Schluss eben noch den entscheidenden Treffer. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Jetzt wird es langsam eng nach unten. Aber wenn wir weiter so spielen, dann kommt das Glück auch wieder zurück“, ist sich der Benninger Coach sicher.

Das darf nach seinem Geschmack gerne schon am Sonntag gegen den SV Perouse der Fall sein. Doch leicht wird das sicher nicht. „Sie haben sich in der Winterpause verstärkt und sind gerade gut drauf“, weiß Reinhardt. Immerhin hat der SVP zuletzt ein Unentschieden gegen Tabellenführer Kornwestheim geholt. „In der Hinrunde haben sie viele lange Bälle gespielt, und wir haben uns angepasst. Das war eine Partie fast ohne Mittelfeld“, erinnert sich der TSV-Trainer an das 3:3 im September. „Keine Ahnung, ob sie immer noch so agieren. Wir wollen auf jeden Fall versuchen, unser Spiel zu machen.“ Immerhin kann Marc Reinhardt wieder auf den Einsatz von Marco Djurdjevic zählen, der am Donnerstag beruflich verhindert war. Der Anzug des Trainers wird hingegen im Schrank und damit als Spieltags-Outfit wohl eine Ausnahme bleiben.