Zur Musik von Pur geht es am Anfang noch etwas verhalten zu. Die ersten wagen aber bereits da einen Discofox. Foto: Frank Wittmer

Mit neuem Konzept lockt der Skiclub wieder mehr Besucher in die Kelter.

Benningen - Die letzten Jahre dümpelte die Apres-Ski-Party in der Benninger Kelter etwas vor sich hin. „Wir wollten mal was Neues versuchen“, sagt „Festles-Chef“ Axel Neuwinger. Mit deutlich mehr und zeitgemäßer Beleuchtung, neuen DJs und etwas „Hüttengaudi“ geht das Konzept auf: Der Besuch am Samstagabend ist gut. So nach und nach füllt sich die Kelter. Vor allem junge Leute scheinen verstärkt zu kommen.

Was ein wenig Schummerlicht doch ausmacht. Wobei die Beleuchtung mit hochmodernen LED-Strahlern wohl kaum zu recht diese Bezeichnung verdient hat. Blaues Licht gibt der Kelter ein gewollt unterkühltes Ambiente, was ja gut zum Skiclub passt. Fast fühlt man sich in eine Eishöhle versetzt, die so großartig leuchtet wie die Rieseneishöhle am Dachsteingebirge. Sogar die Raucherecke draußen ist in blaues Licht getaucht, was die blonden Mähnen der jungen Damen grell aufleuchten lässt.

Auf der Tanzfläche ist noch Platz. Zwei Paare wagen einen Diskofox zu Hartmut Englers „Hör gut zu!“ Die Runde vor 21 Uhr scheint der Bietigheimer Band Pur zu gehören. „Es sind ja zum Teil auch noch Kinder da“, erklärt Axel Neuwinger. „Da drehen wir noch nicht voll auf.“

Sogar die DJs Felix und Markus, kurz F+M, legen eine kesse Sohle aufs Parkett. Die neue Musikausstattung gehört ebenfalls zum überarbeiteten Konzept. „Wir müssen schauen, dass wir jüngere Mitglieder für den Skiclub begeistern“, sagt Axel Neuwinger. Auch bei den neu Zugezogenen im Baugebiet mache man Werbung.

Mit 450 Mitgliedern ist der Skiclub ein erstaunlich starker Verein, wenn man bedenkt, dass man im Ort und der näheren Umgebung kaum genügend Weiß für den Abfahrtsspaß finden wird. „Früher, so vor 30 Jahren, sind wir hier noch die Abhänge runter gefahren“, erzählt Edgar Brucker, der gerade hereingeschneit kommt.

Ein wesentlicher Bestandteil der Vereinsarbeit sind daher die Skiausfahrten. „Jetzt im März geht es ins Montafon“, freut sich Neuwinger.

Auch andere Ausfahrten, oft nur für einen Tag, stehen im Programm. Für Kinder und Jugendliche geht’s mit dem Snowboard auf die Piste. Die „Senioren“ bleiben lieber bei den vertrauten „Bretterln“. Sehr beliebt sind die Ausflüge in die vereinseigene Klaus-Höppner-Hütte in Todtnau. Die Hütte am Feldberg hat die „junge Generation“, zu der sich Neuwinger zählt, gerne übernommen.

Für die Après-Ski-Party beginnt der Festausschuss rund zwei Monate vorher mit der organisatorischen Arbeit. „Da gibt es im Team und mit der Gemeinde einige Absprachen zu treffen. Am Freitag beginnen wir dann mit dem Aufbau, und am Sonntag wird die Kelter wieder geräumt.“ Mit der Party wolle man in der „festlesarmen“ Zeit ein Angebot für alle Benninger machen. „Wir wollen uns in der Gemeinde als attraktiver Verein präsentieren.“

Das ist dem Skiclub am Samstagabend gelungen. Es geht zünftig zu bei der Hüttengaudi: Der „Bergdoktor“ stemmt mit seinen Kumpanen das Feierabendbier, manche kommen in Tracht, mit Skihelm oder Sonnenbrille. In der Almhütte „Neckarblick“ gibt es Aperol Sprizz und die „Schneeflocke“: Heißer Eierlikör mit Sahnehäubchen.