Die Gäste des Vereins bekommen ihre Speisen direkt an den Tisch gebracht. Foto: avanti

Der Obst- und Gartenbauverein hat am Sonntag zur Hocketse neben der Kelter eingeladen. Was die Feier von anderen ihrer Art unterscheidet? Die Speisen werden direkt an Tisch gebracht – Schlange stehen ist ein Fremdwort!

Benningen - Viele Vereine laden in der Region derzeit zur gemütlichen Hocketse, zu der jeder vorbeikommen kann, der Lust und Hunger hat. Der Obst- und Gartenbauverein Benningen, der wie jedes Jahr Mitte August Bierbänke und -tische sowie ein Zeltdach neben der Kelter aufgeschlagen hat, bildet da keine Ausnahme. Und doch unterscheidet sich die traditionelle OGV-Hocketse von der klassischen schwäbischen Vereinsgemütlichkeit: Hier wird nämlich bedient.

Hildegard Kneißler, Christa Elsner und Ingrid Schmidt nehmen die Bestellungen auf und bringen das Gewünschte – Schweinebraten mit Spätzle und Salat, Rote Wurst oder Bratwurst mit Brötchen samt den gewünschten Getränken von Wein über Bier und Schnaps bis hin zu Alkoholfreiem – direkt an den Tisch. „Für die älteren Herrschaften ist es besser, wenn man eine Bedienung hat“, hat der Zweite Vorstand Hans Kneißler festgestellt. „Da müssen sie nicht lange anstehen, und auch das oft schwierige Transportieren von Tellern und Gläsern erübrigt sich.“ So wird die Hocketse quasi zu einem Biergarten auf Zeit. Morgens haben etwa zehn Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins alles aufgebaut, am Abend will man spätestens mit Einbruch der Dunkelheit wieder abgebaut haben.

Es sind keineswegs nur ältere Leute, die den Weg zum Kelterplatz finden. Immer mehr Fahrräder werden abgestellt, immer mehr Bänke werden von in bunte Radlerkleidung n gekleideten Menschen belegt, die die Pause auf ihrer Fahrt entlang des Neckars genießen. Und die Sonne scheint wieder so warm, dass die Schattenplätze unter dem Zeltdach oder dem weit hervorstehenden Dach der Kelter begehrt sind.

Wie es sich für einen Obst- und Gartenbauverein gehört, sind die Tische schön blumig geschmückt – mit selbst gemachten Gestecken aus gelben Rosen, Farn, Efeu und kanadischer Goldrute. Die Speisekarten stecken, ebenfalls stilecht, in Birkenholzklötzchen. Schweinebraten und Spätzle lässt der Verein vorbereitet liefern, die Würste werden vor Ort gegrillt, und auch der Salat wird selber in der Kelterküche geputzt und angemacht.

„Wir hatten am Anfang fertig geputzte Salate, aber da war vieles drin, was man zu Hause wegwerfen würde“, erklärt Hans Kneißler den Aufwand, den der Verein treibt.Die Mühe lohnt sich. Den Gästen schmeckt es offensichtlich, ebenso wie die verschiedenen Kuchen, die von den OGV-Mitgliedern gebacken werden.