Die Akkordeonspieler aus Benningen haben Freude. Foto: Thomas Weingärtner

Die Vereine haben den Wanderern am Vatertag Einkehr geboten. Im Bottwartal ist wieder jede Menge los gewesen.

Benningen - Mit Freunden wandern gehen hat am Vatertag Tradition. Klar, dass Durst und Hunger nicht nur unterwegs gestillt werden wollen, sondern auch die eine oder andere Einkehr muss auf so einer Wanderung mit auf dem Plan stehen. Und so lockten Vereine im Bottwartal auch in diesem Jahr mit einem bunten Programm, gutem Essen und Live-Musik an Ort und Stelle.

Andächtig ging es am Donnerstagvormittag auf dem Wartkopf los. Zum insgesamt 39. Mal war das Akkordeonorchester der Stadtkapelle Beilstein
mit ihrem traditionellen Fest oberhalb der Burg Hohenbeilstein vertreten. Zum dritten Mal in Folge fand am Vormittag auch der Gottesdienst im Grünen statt, der von den Akkordeonspielern musikalisch begleitet wurde. „Das sind Lieder, die wir sonst nicht so häufig spielen“, sagt Abteilungsleiter Kurt Kleinbach. „Dennoch ergänzen sich die beiden Konzepte sehr gut. Das Akkordeon passt zum Gottesdienst, weil es ein bisschen wie eine Orgel klingen kann“, sagt er. Im Allgemeinen ist das Fest auf dem Wartkopf eher familiär. „Viele kommen vorbei und mit dem Spielplatz können wir auch den Kindern etwas bieten“, erklärt Kleinbach. „Nach dem Gottesdienst machen wir dann Festmusik.“

Beim Musikverein Erdmannhausen
ist Christi-Himmelfahrt ein echter Großkampftag. Seit dem ersten Mai stehen die Festzelte vor dem Musikerheim und insgesamt waren knapp 50 Vereinsmitglieder auf ehrenamtlicher Basis im Einsatz. „Seit das Musikerheim 2010 fertiggestellt wurde sind wir hier“, erzählt die Erste Vorsitzende Berta Kober. „Am Anfang hatten wir die Befürchtung, dass sich der Umzug vom Aussiedlerhof negativ auswirkt, aber das war nicht der Fall.“ Nicht nur die Musiker, sondern auch die Gäste profitieren von der verbesserten Infrastruktur. „Sollte es regnen, gibt es in den Zelten und im Gebäude genug Platz“, betont Kober. Für die musikalische Unterhaltung sorgten am Donnerstag aber nicht die Musiker aus Erdmannhausen, sondern die befreundeten Kapellen aus Murr und Bonfeld. „Unsere Leute müssen nämlich arbeiten“, schmunzelt die Vorsitzende.

Keinen Schuss gaben die Sportschützen Affalterbach
am Donnerstag ab. Beim traditionellen Waldfest des Schützenvereins standen die Feier und ein gemütliches Miteinander im Vordergrund. „Wir schenken ja auch Alkohol aus. Das verträgt sich nicht mit Schießen“, erklärt der Erste Vorsitzende Jürgen Kapp. Trotz der dunklen Wolken am Himmel und der Wettervorhersage haben viele Wanderer den Weg ins Schützenhaus gefunden. „Zur Not können wir ja immer noch ins Schützenhaus ausweichen, sollte es stark zu regnen anfangen“, sagt Kapp. Der Erlös des Festes kommt auch dem etwas älteren Bau zugute. „Wir haben Auflagen für unsere Kleinkaliber-Anlage bekommen, das wird also eine unserer größeren Baustellen“, erläutert er.

In Sachen Kulisse und Atmosphäre macht dem Akkordeonverein Benningen
so schnell keiner was vor. Bereits über 45 Mal fand das Vatertagsfest im Hardtwald statt und auch diesmal trafen sich viele Wanderer und Radfahrer im malerischem Ambiente am See. Das Fest des Akkordeonvereins besticht nicht zuletzt durch Einfachheit. „Wir haben hier keinen Strom und kein Wasser“, sagt der Vorsitzende Jürgen Brendel. „Wasser haben wir also dabei und der Strom kommt von mehreren Aggregaten.“ Ob kleine Familien oder große Wandergruppen, das Fest im Hardtwald lebt von seiner Stammkundschaft. Da ist für die geneigten Besucher auch mal ein Ständchen mitten auf dem Wanderweg drin und auch die Wanderer singen fleißig mit.

In Benningen war der Vatertag lediglich ein Auftakt zu Größerem. Beim Schifferfest am Donnerstag konnten sich die Leute beim Motorbootclub Benningen schon mal einstimmen und ausgiebig feiern. Ab Samstag finden auf dem Gelände zudem der Aspen-Cup statt, ein Wettbewerb in Sachen Holzverarbeitung. Für Christi-Himmelfahrt und den Cup hat der Motorbootclub sein Angebot ordentlich ausgebaut. Live-Musik, eine Strandbar und eine Party mit DJ sind nur einige der Ergänzungen. Wer Interesse an kuriosen Gefährten hatte, der konnte am Donnerstag in einem Amphibienfahrzeug mitfahren. „Es ist ein ziemlich mulmiges Gefühl, wenn man mit dem Auto in den Fluss fährt“, beschreibt ein Besucher das Erlebnis. „Wir haben das Fest im Lauf der vergangenen Jahre stetig ausgebaut“, sagt der Pressesprecher des Motorbootclubs, Thomas Geiger. „Es ist ein großes Hauptevent im Jahr.“