Die Jugendgruppe hat ein Rennboot in Eigenregie wieder hergerichtet Foto: Frank Wittmer

Jugendliche des Motorboot Clubs Benningen haben ein Rennboot für Wettbewerbe hergerichtet. Beim Schifferfest am Donnerstag findet die Taufe statt.

Benningen - Auf das Schifferfest am Donnerstag freuen sich die Jugendlichen des Motorboot Clubs Benningen (MBC) beonders: Ihr neues Rennboot wird auf den Namen „Amigo“ getauft. Ein guter Freund ist der bis 60 Stundenkilometer schnelle Einsitzer hoffentlich, denn die 13 bis 23 Jahre jungen Fahrer haben viel Zeit und Arbeit in das knallgrüne Gefährt gesteckt.

Dabei ging es nicht nur darum, den ehemals roten Lack des zwölf Jahre alten Wettkampfbootes zu erneuern. „Das war alles in einem katastrophalen Zustand“, berichtet Fabian. Die Außenhülle war löchrig, viele Stellen mussten mit Epoxidharz ausgebessert werden. Wenig bis gar nichts gab es von der Stange: Die Scheuerleisten an den Kanten haben die Jugendlichen selbst passend gebogen und aufgezogen.

Mit tatkräftiger Unterstützung des zweiten MCB-Vorsitzenden Werner Itte, der finanziellen Hilfe von Sponsor Manfred Unsöld und der stetigen Aufmunterung durch Jugendleiterin Sandra Doderer wurde aus dem Beinahe-Wrack eine „Rennflunder” der Wettbewerbsklasse MS11. „Die 11 steht für elf Kilowatt Leistung“, erklärt Nico. Damit lässt sich das flache und leichte Boot ordentlich beschleunigen, schließlich gehen die Wettbewerbe auf Zeit. „Man muss einen Parcours mit sechs Bojentoren und verschiedenen Manövern so schnell wie möglich durchfahren.“

„Die Schwierigkeit steigt mit dem Alter“, ergänzt Eric. Ab 14 Jahren und nach Erwerb sämtlicher Lizenzen auf dem Schlauchboot darf man erst ins Speedboot, erklärt Sandra Doderer – und das auch nur mit Helm und Schwimmweste. Sicherheit geht in diesem Fall vor. Wie erfolgreich die Benninger mit ihrem fleißigen Training sind, hat Sebastian Doderer unter Beweis gestellt, der in der Schlauchbootklasse Vizeweltmeister wurde.

Die Jugendgruppe trifft sich je nach Wetter an den Wochenenden zum Training am Bootshaus. Die 16-jährige Jana, bislang das einzige Mädel, hat vor allem Spaß am Fahren. Beim Rückwärtstor, bei dem man das Boot wenden und die Bojen rückwärts durchfahren muss, macht Jana den Jungs mitunter was vor. „Die Tore sind nur 2,10 Meter breit, da passt das Boot gerade so durch. Da muss man aufpassen, denn bei Berührung gibt es Punktabzug.“

Selbstverständlich können sich die Jungs für die Technik begeistern wie die selbst ausgetüftelte Lenkung oder die Bilgepumpe, mit der eingedrungenes Wasser wieder nach außen befördert wird. „Die hydraulische Teleflexlenkung ist weniger störungsanfällig wie die sonst übliche Seilzuglenkung, die auch mal reißen kann“, erklärt Fabian das Gestänge, mit dem der Fahrer die Manöver exakt ansteuern kann.

Für den Namen „Amigo“ gab es einen Wettbewerb, für den der Gewinner beim Schifferfest einen Preis erhält. Der Besuch lohnt sich, finden die Verantwortlichen . Am Donnerstag, 25., und Freitag, 26. Mai, soll in einem „Programm-Feuerwerk“ nicht nur traditionelle Blasmusik sondern auch Action geboten werden.

Das Weißwurstfrühstück am Donnerstag ab 10 Uhr begleitet die Band Charisma ab 11.30 Uhr mit uriger Blasmusik. Um 14 Uhr findet die Bootstaufe statt. Im Anschluss an die Taufzeremonie werden Schaufahrten mit dem Rennboot durch die MBC-Jugend stattfinden. Als weitere Attraktion haben sich einige „Amphicars“ angemeldet, mit denen die Besucher trockenen Fußes eine Taxi-Runde auf dem Neckar fahren können.

Am Freitag ist um 16 Uhr Festbeginn, ab 18 Uhr gibt es Unterhaltungsmusik durch den Musikverein Erdmannhausen. Danach wird die Schlagernacht mit DJ den „Klönschnack“ der Bootsfahrer begleiten. Neben Wurst und Fleisch werden auch die beliebten Calamares angeboten. Für Schleckermäuler werden am Donnerstag im Clubhaus Kaffee und Kuchen angeboten