Die neue Kindertagesstätte Steinlanden wird später einmal bis zu den heutigen Toren reichen. Foto: Archiv (Frank Wittmer)

Die Diskussion um eine neue Kindertagesstätte an der Gemeindehalle hat Fußballbegeisterte aufgeschreckt. Doch Entwarnung: Der Bolzplatz muss zwar ein Stück nach Norden verlegt werden, bleibt aber erhalten.

Benningen - Nach dem Beschluss des Gemeinderates im Mai, auf der Grünfläche hinter der Gemeindehalle die neue Kindertagesstätte Steinlanden zu bauen (wir berichteten), hat es etwas Aufregung gegeben, weil unklar war, ob der Bolzplatz erhalten bleiben könne. „Ich habe einige Mails bekommen und wurde auch direkt darauf angesprochen“, so Bürgermeister Klaus Warthon.

Er habe zwar betont, dass der Bolzplatz erhalten bleibe, unklar war jedoch, wie genau die Kita gebaut wird. Daher war auch noch nicht abzusehen, was mit dem Fußballfeld geschehen soll. Eine Vorort-Begutachtung habe nun ergeben, dass die 27 Meter lange Kita am besten entlang des begrünten Walls zur Straße „Im Seelach“ gebaut wird.

Durch die Breite von zwölf Metern ist klar, dass der Kita-Bereich bis zu den jetzigen Toren vorragen wird. Das Gebäude um 90 Grad zu drehen und direkt hinter den Parkplätzen zu bauen, wie es Edgar Brucker (CDU) vorgeschlagen hatte, wurde geprüft. Man habe allerdings festgestellt, dass es nicht möglich sei, den Bolzplatz weiter nach Westen zu verschieben, weil hier Abwasserrohre verlaufen, so der Bürgermeister Klaus Warthon.

Also wird der Bolzplatz nach Norden hin neu hergestellt. Dazu müsse das abfallende Gelände „mit einigen Erdbewegungen“ aufgeschüttet werden, was der Bürgermeister in der Mai-Sitzung noch als „mit erheblichem Aufwand“ verbunden bezeichnet hatte. Es sei aber klar, dass der Bolzplatz erhalten bleibe, betonte War-thon. „Wir wissen, dass er genutzt wird.“ Auch das zehn auf zehn Meter große Streetball-Feld wird ein Stück Richtung Gemeindehalle verschoben. Gestern wurden in einer Versammlung im Foyer der Gemeindehalle die Planungen noch einmal für weitere Interessierte dargestellt.

Zu dem Modularbau für einen zwei-gruppigen Kindergarten hat man zwischenzeitlich weitere Details in Erfahrung gebracht. Das Pultdach soll begrünt werden, was rund 16 000 Euro mehr kosten wird. Durch das schräg stehende Dach könne man in der höheren Wandseite Oberlichter anbringen. Dafür kann die Lichtkuppel im Dach wegfallen.

Zusätzlich zum Angebotspreis von netto etwas über 600 000 Euro plant man noch eine behindertengerechte Toilette für 3650 Euro, weitere Wasseranschlüsse, LED-Beleuchtung und eine Lüftungsanlage zumindest für die Schlafräume. Sollte die Energieverordnung nicht eingehalten werden können, würde noch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit knapp 29 000 Euro zu Buche schlagen.

Das „Provisorium“ könnte auch länger als zehn Jahre in Betrieb bleiben, betonte der Bürgermeister. „Wir wissen nicht, was in den Betreuungszeiten noch alles auf uns zukommt, vielleicht geht es irgendwann sogar bis 21 Uhr?“ Das Gebäude könnte sogar für eine dritte Gruppe erweitert werden, dies dann in Richtung des Spielplatzes, wie Ordnungsamtsleiterin Verena Wilhelm auf Nachfrage aus dem Gremium erläuterte.

Harald Hausmann (FWV) zeigte sich mit den Planungen einverstanden, wies aber auf den „Schönheitsfehler“ hin, dass seines Erachtens die Eingangstüre zu schmal und der Bereich dahinter ungünstig geplant sei. Dies werde man noch mit der ausführenden Firma erörtern, ebenso die Frage der Leitungsverlegung, die optimiert werden könnte.

Edgar Brucker (CDU) wies noch einmal darauf hin, dass der Sportplatz in Nord-Süd-Richtung besser wäre, er den Argumenten aber folgen könne, warum man die Felder wie bisher anordne. Warthon betonte noch einmal: „In der Summe sind wir sicher, dass sowohl die Kita als auch der Bolzplatz und das Streetball-Feld sich auf dieser Fläche verwirklichen lassen.“ Auch Veranstaltungen wie der Sommerbiathlon oder jetzt das Rock Open Air werden weiterhin auf der Freifläche hinter der Gemeindehalle stattfinden können.