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Konzertsängerin Hilde Heinzerling und Werner Freckmann am Klavier haben ein Benefizkonzert gegeben. Der Erlös kommt dem Kirchendach zugute.

Benningen - Wer ein Kirchendach sanieren muss, der braucht neben viel Geld auch gute Einfälle, wie er dieses zusammenbringt. Am Sonntagabend gab es ein Benefizkonzert im Haus der Begegnung in Benningen, dessen Erlös nicht nur ein paar Dachziegel beisteuerte, sondern auch den etwa 50 Zuhörern viel Freude bereitete. Hilde Heinzerling, ausgebildete Konzertsängerin mit Benninger Wurzeln, hatte zusammen mit Werner Freckmann am Klavier ein besinnliches Programm zusammengestellt. Mit Liedern von Franz Schubert, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann, Hugo Wolf, Othmar Schoeck, Johannes Brahms, Gottfried H. Stölzel und Johann Sebastian Bach brachten die beiden einen Querschnitt durch verschiedene Epochen und das Werk bekannter Komponisten zu Gehör. Nach der Begrüßung durch Kirchengemeinderat Albert von Berg, der den beiden Musikern für die Unterstützung dankte, stimmte Hilde Heinzerlings Schwester Renate Köpf mit einem Gedicht auf den Abend ein. Die Zeile „Lieder sind Lerchen, sie steigen zur Höh‘“ konnte dabei auch für die Gesangsdarbietung gelten. Heinzerlings klarer, leicht vibrierender Sopran stieg bis in die höchsten Höhen und füllte den Saal bis in die letzten Winkel.

Die Lieder waren dabei nach Inhalt und Stimmung in verschiedene Gruppen zusammengefasst. Die erste Gruppe bildeten „Im Abendrot“ von Franz Schubert sowie Mendelssohn-Bartholdys „Nachtlied“, „Der du die Menschen lässest sterben“ und „Tröstung“. Der zweite Block bestand aus den Schubert-Liedern „Der Lindenbaum“ und „An die Musik“, „In der Fremde“ und „Mondnacht“ von Robert Schumann sowie „Herbstgefühl“ von Othmar Schoeck. Der „Lindenbaum“ machte in einer einfacheren Fassung von Friedrich Silcher als Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“ Karriere. Auch die dritte Gruppe begann mit einem Schubert-Lied. Schubert sei der Komponist, dem das Verdienst zukomme, das Lied zu einer vollwertigen Gattung erhoben zu haben, erklärte Hilde Heinzerling ihre Vorliebe für den Österreicher. Seine Melodien waren auch die gefälligsten im Programm, wobei der „Lindenbaum“ sogar den einen oder anderen zum Mitsummen brachte. Den vierten Block beendete nach „Biblischen Liedern“ von Antonin Dvorak und „Bist du bei mir“ von Gottfried H. Stölzel ebenfalls ein bekannter Klassiker, „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach.

Hilde Heinzerling gab den Zuhörern auch kurze Informationen zu den einzelnen Liedern und Komponisten. Das etwas schwer verständliche Gedicht von Klaus Groth „Wie Melodien zieht es“, vertont von Johannes Brahms, las sie gar vor der Gesangsdarbietung vor, um das Verständnis zu erleichtern.

Das Publikum war so begeistert, dass es sich im Anschluss an die Darbietungen von den Sitzen erhob und die beiden Musiker erst nach einer Zugabe entließ.