Das Holz ist mit massiver Gewalt aufgesplittert. Die Vandalen müssen sich mit Werkzeug an der Tafel zu schaffen gemacht haben. Foto: Gemeinde

Eine Infotafel am Neckartalradweg sollte vorbeikommende Radler auf das Benninger Museum und seine Vergangenheit aufmerksam machen. Dazu gehörte auch der kleine Römer „Benni“, in dessen Rolle Kinder schlüpfen konnte. Doch die Schautafel ist nun zerstört worden. Ob sie repariert werden kann, ist fraglich.

Benningen -

Christina Vollmer ist traurig. Ihr „Benni“ wurde kaputt gemacht. „Da wurde nicht einfach nur dagegen getreten, da muss sich jemand richtig mit Werkzeug dran zu schaffen gemacht haben“, berichtet die Leiterin des Museums im Adler. „Es ist sehr ärgerlich, dass die Figur, die für Kinder dort steht, dem Vandalismus zum Opfer fällt. Es kann nicht sein, dass die Gemeinde solche Dinge nicht mehr aufstellt, aus Angst, dass sie so schnell zerstört werden.“

Die Infotafel am Neckartalradweg zwischen Marbach und Benningen hat seit April Radler auf die Angebote im Museum in Benningen aufmerksam gemacht, und es gab viele interessante Angaben zu den Römern im damaligen Kastell und der Zivilsiedlung, die sich hier vor annähernd 2000 Jahren gebildet hat.

Die „Lotsen“ aus Marbach haben die Schautafel im Auftrag der Gemeinde Benningen liebevoll gestaltet. Der Clou an der ganzen Sache ist der kleine Römer „Benni“, durch den die Kinder ihre Nase stecken konnten. „Das ist total ärgerlich“, schimpft Jochen Berger von den Lotsen. „Das ist doch was Schönes für die Kinder, das macht man doch nicht einfach kaputt.“ Berger ist dafür, den Vandalismus als Straftat anzuzeigen, ähnlich wie es die Stadt Marbach im Fall der vor zwei Wochen angebrannten Fahnen im Partnerschaftsbereich beim Bahnhof getan hat. „Das kann man nicht einfach so hinnehmen, da muss man was dagegen tun“, findet Berger, der sich auch im Stadtmarketing aktiv einbringt.

Nun ist die Zukunft des kleinen „Benni“ fraglich. Weil das Holz mit massiver Gewalt aufgesplittert ist, muss „Benni“ jetzt erst mal auf den Bauhof. „Wir wissen noch nicht, ob wir die Tafel reparieren können“, berichtet Christina Vollmer. Die Gefahr ist, dass Wasser von oben hineinläuft und das Holz weiter kaputt macht. Ob man die zerstörte Tafel kleben oder reparieren kann ist fraglich, weil Teile fehlen. „Römer-Beauftragter“ Jürgen Berner hat den „Benni“ am Dienstag dieser Woche noch heil gesehen.

„Es muss also in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch passiert sein“, so Vollmer. Tagsüber ist der Radweg ja gut frequentiert, aber nachts ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass jemand etwas beobachtet hat. Hinweise sollten an das Ordnungsamt der Gemeinde Benningen gerichtet werden, unter Telefon 071 44/9 06 60 oder per E-Mail an v.kuhnle@benningen.de.