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Tanja Böhler und Ines Amanovic haben am Samstag mit Film-und Musicalhits die Kelter gerockt. Ihr Programm „Movie meets Musical“ kommt voll an.

Benningen - Eines ist klar: Rollschuhfahren ist nicht die Disziplin von Tanja Böhler und Ines Amanovic. Das ist aber auch auch gar nicht weiter schlimm. Denn: Singen können die beiden dafür umso besser. So wackelig sie sich auf Rollschuhen bewegten, so souverän nahmen die zwei Sängerinnen am Samstagabend die Bühne in der ausverkauften Benninger Kelter ein und beeindruckten im neunten Jahr von „Movie meets Musical“ mit ihrem großen Repertoire an Film- und Musicalhits.

Während sich um kurz nach acht die Augen der gespannten Zuschauer auf die festlich geschmückte Bühne richteten, machten sich die Künstlerinnen im hinteren Eck der Kelter bereit, um Sekunden später ins Scheinwerferlicht zu rollen und sich singend zur Bühne zu bewegen. „Ne Lok mit Locomotion brauchen wir, denn ohne Lok kommen wir nie weg von hier“. In glitzernden Kostümen gelang den beiden mit „Starlight Express“ ein standesgemäßer Auftakt.

Danach wurde das Publikum nach Vietnam entführt, wo sie auf „Miss Saigon“ trafen, dann folgte „eine haarige Angelegenheit“, so Moderator Timo Nagel, der das beschwingte Hair-Medley meinte. Mit den Erfolgen aus „Arielle die Meerjungfrau“ und dem „Glöckner von Notre Dame „ging es weiter – bis zum ersten Höhenpunkt des Konzerts. Vor der Pause durften nämlich die HitKids, der Kinderchor des Benninger Gesangvereins zusammen mit dem noch ganz neuen Jugendchor mit Tanja Böhler und Ines Amanovicauf die Bühne.

Gleich drei Songs gaben sie ganz in weiß gekleidet zum Besten: „Hand in Hand“, den offiziellen Eröffnungssong der Olympischen Sommerspiele 1988, „Hallelujah“, den Siegertitel des Grandprix d’Eurovison de la Chanson aus dem Jahre 1979 und Michael Jacksons und Lionel Richies „We are the world“. Und dafür ernteten die kleinen, heimlichen Stars des Abends tobenden Applaus. „Im zweiten oder dritten Jahr von „Movie meets Musical“ waren zum ersten Mal Kinder mit dabei. Damals waren es fünf, heute stehen 22 da oben“, freute sich Gaby Böhler, die erste Vorsitzende des Benninger Gesangvereins und die Mutter von Tanja Böhler, die wiederum in Eigenregie alle fünf Benninger Chöre leitet.

Tanja Böhler, die im „wahren Leben“ gelernte Grafik-Designerin ist, singt schon seit neun Jahren mit der aus Denkendorf stammenden Ines Amanovic zusammen. Kennengelernt haben sich die beiden im Jahr 2000 als Faschingsprinzessinnen – von konkurrierenden Faschingsgesellschaften wohlgemerkt. Was als eine Art Duell begann, ist schnell zu einer wunderbaren Freundschaft gewachsen – und das ist auch auf der Bühne nicht zu überhören. Die 38-jährige Ines Amanovic und die 33-jährige Tanja Böhler harmonieren perfekt und ziehen das Publikum von der ersten Sekunde an durch ihre ausdrucksvollen Darbietungen und schnellen, stets passenden Kostümwechsel in den Bann.

Das Programm aus eingängigen Klassiker, gefühlvollen Soli und Gänsehaut-Duetten tat sein Übriges – die beiden trafen auch im zweiten Teil des Konzerts genau den Nerv des Publikums. „Chess“, „Chicago“, „Die drei Musketiere“, Andrew Lloyd Webbers „Reqiuem“ und das pompös-blutrünstige Finale mit „Tot zu sein ist komisch“, „Totale Finsternis“ und „Die roten Stiefel/ Stärker als wir sind“ aus dem österreichischen Hit-Musical „Tanz der Vampire“ sorgte für Bestlaune. Die neunte Runde von „Movie meets Musical“ konnte sich jedenfalls sehen und hören lassen und darf nächstes Jahr gerne wie geplant in die Best-of-Jubiläumsrunde gehen.