Die Umgehungsstraße wird am Neckar entlang führen, um dann via neuer Brücke die Seite zu wechseln. Foto: Werner Kuhnle

Die Ausschreibung wird gerade vorbereitet. Ist das Projekt im Landeshaushalt verankert, können die Aufträge vergeben werden.

Benningen - Die Pläne für eine Umgehungsstraße in Benningen dürften mittlerweile schon fast verstaubt sein. So lange liegen sie schon in der Schublade. Nun scheint aber der Zeitpunkt gekommen, dass sie tatsächlich realisiert werden. „Das Regierungspräsidium Stuttgart rechnet mit einem Baubeginn im Sommer 2015“, verkündet Robert Hamm, Pressesprecher der Behörde. „Die Ausschreibung wird gerade vorbereitet“, fügt er hinzu.

Die Arbeiter und Ingenieure dürften zwei bis drei Jahre mit dem Projekt beschäftigt sein, ehe die Strecke freigegeben werden kann, prognostiziert Hamm. Spätestens 2018 hätte die Gemeinde damit ihre lange herbeigesehnte Entlastungsstraße. Allerdings gibt es noch einen kleinen Haken: Der Landeshaushalt für 2015 sei noch nicht beschlossen, gibt der Mann vom Regierungspräsidium (RP) zu bedenken. Insofern könne man im Moment nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass die Umgehung letztlich auch im Etat verankert wird – und damit durchfinanziert ist. Man gehe aber davon aus, dass es so kommt, sagt Hamm. Der Haushalt solle bis Ende 2014 verabschiedet werden.

Klar ist indes schon, wo die Ortsumfahrung verlaufen soll. Wenn man über die Landesstraße 1138 aus Marbach kommt, soll es kurz vor der Neckarbrücke geradeaus weiter durch das Kieswerk gehen. An der Schnittstelle zur L 1138 ist ein Kreisverkehr vorgesehen, erläutert Verena Kuhnle, Leiterin des Benninger Ordnungsamts. Die Strecke führt dann entlang des Neckars und parallel zum Radweg, bis der Verkehr via neuer Brücke über den Fluss rollt und zwischen Sporthalle und Sportplatz herauskommt. Die Kosten für die Umgehung dürften bei rund acht Millionen Euro liegen, sagt Robert Hamm.

Der Sprecher des Regierungspräsidiums weist ferner darauf hin, dass die bestehende Neckarbrücke, die schwere Lastwagen aktuell nicht passieren dürfen, nun doch nicht in naher Zukunft saniert wird – sondern erst nach dem Bau der Umgehung. „Wir wollen die Verkehrsbeeinträchtigung so gering wie möglich halten“, erklärt Robert Hamm. Derzeit werde geprüft, welche Möglichkeiten es zur Instandsetzung der Konstruktion gebe.

In dem Zusammenhang gibt es auch Neuigkeiten, die Radler freuen werden. Das Regierungspräsidium prüfe, welche kurzfristigen Verbesserungsmöglichkeiten für Radfahrer in die Wege geleitet werden können, berichtet Hamm. Und bei der Sanierung solle auf jeden Fall eine Variante gewählt werden, die die Brücke „radfahrtauglich macht.“ Momentan muss man auf der Querung über den Neckar von seinem Drahtesel steigen und ihn schieben. Der Weg ist sehr schmal, dazu kann auch noch ein anderer Radler entgegenkommen.

Ein weiterer Steg, wie ihn laut Verena Kuhnle vom Benninger Ordnungsamt das Landratsamt Ludwigsburg angeregt hat, sei dann auch nicht nötig, betont Robert Hamm. Zumal sich die Situation für Radfahrer durch die Umgehung im Ortskern und auf der bestehenden Brücke deutlich verbessern werde.