Bürgermeister Patrick Holl, Weinprinzessin Franziska I. und Weinkönigin Carolin Klöckner (von links) feiern gemeinsam. Foto: avanti

Zwei Hoheiten stehen Bürgermeister Patrick Holl bei der Eröffnung des Weinbergfests zur Seite.

Beilstein - Besser kann man sich den Auftakt zu einem Weinfest nicht wünschen. Feinstes Festleswetter lockte am Freitagabend die Gäste in Scharen auf den Parkplatz unterhalb der Beilsteiner Burg, wo nicht nur Winzer aus Beilstein und dem Bottwartal feine Tröpfchen kredenzten, sondern auch für die Hungrigen gesorgt war. Mit dem Besucheransturm ist auch die Rechnung von Beilsteins Bürgermeister Patrick Holl aufgegangen, der das viertägige Weinbergfest erst gute anderthalb Stunden nach dessen Beginn offiziell eröffnete: „Bei warmem Wetter wird es erst später so richtig voll“, hat er über die Jahre hinweg festgestellt.

Unterstützt wurde er gleich von zwei Weinhoheiten: Zum einen von Franziska I., der Beilsteiner Weinprinzessin, deren Konterfei bereits am Ortseingang zu der Traditionsveranstaltung einlud, zum anderen von der württembergischen Weinkönigin Carolin Klöckner, die die „tolle Atmosphäre mitten in der Weinbauregion“ lobte.

Die weiß auch offenbar der neue Bürgermeister der französischen Partnergemeinde Pontault-Combault, Gilles Bord, zu schätzen, der sich sehr darüber freute, „hier zu sein und einen sehr schönen Moment zu teilen“. Und er versprach, ebenso wie der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Philippe Picard, dass die Partnerstadt auch in diesem Jahr wieder die Festbesucher mit leckeren Crêpes versorgen werde. Dazu war nämlich eigens eine extra zwanzigköpfige Delegation angereist, die dafür mit etwa 600 Kilometern die wohl mit Abstand weiteste Strecke zurückgelegt hatte.

Nicht ganz so weit hatten es die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, die Holl ebenso wie den Bundestagsabgeordneten Eberhard Gienger und den württembergischen Weinbaupräsidenten Hermann Hohl begrüßen konnte. Mit leichtem Bedauern stellte Holl fest, dass man sich auf den eigenen Festen ein wenig zusammennehmen müsse, während es sich die lieben Kollegen so richtig gutgehen lassen könnten: „Die Beilsteiner werden sich in Schweigen hüllen und nichts davon in eure entlegenen Gemeinden dringen lassen.“

Die Beilsteiner Bürger und ihre Gäste aus nah und fern hatten weniger Bedenken. Sie feierten fröhlich, ließen sich deftiges Fleisch und Würste, süßes und herzhaftes Gebäck oder gesunde Salate schmecken und spülten das Ganze bei munteren Gesprächen mit einem guten Weine hinunter. Manch einer nutzte die große Auswahl an edlem Rebensaft aber auch zum Dozieren. „Der Riesling hat normalerweise eine extrem ausgeprägte Säure“, erklärte etwa ein Mann seinen beiden Begleiterinnen, die sich in ihrem Urteil nicht ganz einig waren.

Sonntagnacht stieg dann das beliebte Brillantfeuerwerk auf. Und auch heute wird in Beilstein noch weitergefeiert.