Die Formation hat es an diesem Abend verstanden, sich in die Herzen der Zuhörer zu singen. Foto: avanti

Das Gospelensemble der Groovin’ Foxes hat sein erstes eigenes Konzert gegeben. Das Publikum quittierte den Vortrag mit einem Riesenapplaus.

Beilstein - Mit seinem ersten eigenen Konzert hat das zehnköpfige Gospelensemble der Groovin’ Foxes ein großartiges Debüt geschafft. Der Saal im Schloss Beilstein im Haus der Kinderkirche bot einen hervorragenden Rahmen. Unter der Leitung von Uli Staudenmaier begeisterten die Groovin’ Foxes das Publikum, das nach einem furiosen Wechselspiel von A-cappella-Songs und Liedern mit einfühlsamer Klavierbegleitung mit Riesenapplaus gerne gewährte Zugaben forderte.

Gospel (The Good Spell) – die gute Nachricht (Evangelium) – ist für die Groovin’ Foxes das Programm, dem sie sich verpflichtet fühlen, also jenem christlichen afroamerikanischen Stil, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Negro Spiritual sowie Elementen des Blues und Jazz entwickelt hat. Im weitesten Sinne bezeichnet Gospel-Musik also die Entwicklung afroamerikanischer christlicher Musik. Gospel ist Botschaft.

„Gospelmusik ohne Worte wäre nicht, was sie ist“ meinte Uli Staudenmaier, als er die Gäste zu dem „Wohnzimmerkonzert“ im Schloss Beilstein begrüßte. Aus diesem Grunde wurde auch der eine oder andere Text erläutert, um die Botschaft verständlich zu machen. Das als Untermalung gedachte Klavierspiel war dabei leider eher störend, auch wenn Patrick Prietsch, der langjährige Pianist der Gruppe, als fantastischer musikalischer Begleiter glänzen konnte, der den Gesang mit rhythmischem Schwung und musikalischer Eleganz ausgestattet hat.

Trotz packender Rhythmen entsprach dieses Gospelkonzert der Wohnzimmeratmosphäre des Veranstaltungsortes, zurückgenommen und ruhiger, als von schwarz-amerikanischen Ensembles gewohnt. Viele Kompositionen stammen aus den Federn der Songwriter Joakim Arenius, Tore W. Aas und Helmut Jost, die für die moderne europäische Gospelmusik stehen.

Gefällig, eindrucksvoll, gelegentlich Gänsehaut auslösend die Programmfolge, die mit „Inspired“ von Arenius begann und mit „Time to celebrate“ – ebenfalls aus seiner Feder – endete. Dazwischen packende und richtungsweisende Songs mit traditioneller Anlehnung und moderner Ausrichtung. Neben Jens Scheffler trat auch Uli Staudenmaier als Solist in Aktion, der wie ein Magier seine Sängerschar beschwor und antrieb und selber solistisch zu glänzen verstand. Ob a cappella wie die eher traditionell ausgerichteten Spirituals oder mit Klavierbegleitung wie die Beispiele moderner Gospelmusik – die allesamt mitreißend gestalteten Darbietungen hinterließen einen fantastischen Eindruck und bildeten ein Highlight nach dem anderen.

„Time to celebrate – kommt, wir feiern zusammen“, lautete die Aufforderung zum Schluss. Und auch, wenn von dem ursprünglich gedachten Diner mit Gospelmusik nur Musik mit Gulaschsuppe und Getränken übrig blieb: Es war ein feines akustisches Konzert in angenehmer Atmosphäre. Ein unvergesslicher Abend, an dem sich das Gospel-Ensemble in die Herzen der Zuhörer zu singen verstand.