Mit Schlitten geht es dem Tal entgegen. Das ist vor allem für die Kleinen ein großer Spaß. Foto: Yannik Buhl

Auf dem Stocksberg haben die Menschen am Samstag beim Rodeln und Skifahren den Winter genossen. Auch wenn das Umland noch trocken bleibt, fallen dort oft einige Flocken.

Beilstein - Dicke Schneeflocken fallen am Samstagmittag vom Himmel über dem Stocksberg, doch der Wind trägt sie sofort davon und wirbelt sie durch die Luft. Auf dem Hügel unweit des Skilifts wimmelt es von Menschen, dick eingepackt mit Schals, Mützen und bunten Skihosen und -jacken. Die meisten ziehen einen Schlitten durch das Schneegestöber den Hügel hinauf. Der Lift ist an diesem Tag nicht in Betrieb.

Aber im Gegensatz zum restlichen Bottwartal liegen hier oben einige Zentimeter Schnee – und die reichen aus, um den Schlitten auszupacken und mit ordentlich Tempo den Stocksberg hinunter zu fahren. Christoph Pautz ist mit seiner dreijährigen Tochter Lara und dem traditionellen Holzschlitten hergekommen. „Der Berg hier ist einfach ideal“, sagt Pautz. Es gebe einen Anfängerhügel und einen für Fortgeschrittene, „und außerdem schneit es hier immer sehr schnell her“. Er erinnert sich noch an seine eigene Kindheit, da seien seine Eltern mit ihm auf den Stocksberg zum Schlittenfahren gekommen. „Damals, Anfang der Neunziger, war hier aber weniger los“, sagt Pautz und lacht.

Auf dem Stocksberg herrschen an diesem Mittag Temperaturen knapp unter Null. Aus ihrem Grillanhänger heraus verkauft Margret Aponte daher jeden Samstag und Sonntag in der Wintersaison Bratwürste, Punsch und Glühwein. „Wir sind bisher sehr zufrieden hier oben“, sagt Aponte. Auch wenn es schon recht wenig Schnee sei dank des milden Tauwetters von Donnerstag. „Dafür war letztes Wochenende wirklich super!“

An einem der Tische von Apontes Grill stärkt sich gerade eine Familie mit Pommes frites – Mama, Oma und zwei Kinder. „Wir kommen aus Heilbronn, da ist leider gar nichts mit Schnee“, berichten sie. Am Stocksberg sei das Schöne, dass man von ihnen dann schnell im Weißen ist und Schlittenfahren kann. Sonst seien sie immer in den Schwarzwald gefahren, aber das gehe mit den kleinen Kindern momentan nicht, sagt die Oma. „Bei dem Anblick hier kriegt man aber auch ein sehr schönes Wintergefühl“, sind sich alle einig.

Einen ähnlichen Anfahrtsweg hatten Nicolas und Sina Prochaska aus Brackenheim. Sie haben ihre zwei Kinder, drei und vier Jahre alt, mit auf den Stocksberg gebracht – und für beide auch die Skiausrüstung. „Wir haben entschieden, sie heute zum ersten Mal auf die Skier zu stellen“, sagt Mutter Sina. „Damit sie ein Gefühl dafür entwickeln.“ Der winterliche Stocksberg sei dafür perfekt geeignet. Zur Übung fährt Nicolas Prochaska mit dem Schlitten vor, die Kleinen hinterher – ohne Angst. Für die Kinder hier sei das einfach toll, sagt er, nicht nur zum Skifahren, auch zum Rodeln. Und: „Vor Weihnachten waren wir in Sankt Anton“, erzählt Prochaska. „Im Vergleich liegt hier auf dem Stocksberg mehr Schnee“, sagt er und lacht.

Das dürfte sich auch am Sonntag nicht geändert haben. Denn in der Nacht fallen wieder einige Flocken. Und jetzt zeigen sich sogar die tieferen Lagen, wie etwa die Schillerstadt selbst in einem zarten weißen Hauch. Der Winter ist auf Visite.