Das neue Tarif-System des VVS soll im April 2019 in Kraft treten. Foto: Archiv (dpa)

Der VVS hat die Langhansstadt in Tarifzone 6 eingeordnet. Stadt und Räte wünschen sich dagegen Tarifzone 5.

Beilstein - Die Stadt Beilstein ist privilegiert: Gleich in zwei Verkehrsverbünden ist die Langhansstadt Mitglied – beim HNV für den Landkreis Heilbronn und im VVS des Landkreis Ludwigsburg. Das rief Bürgermeister Patrick Holl dem Verwaltungsausschuss am Dienstagabend ins Gedächtnis: „Und vom VVS wurden wir immer auf Augenhöhe behandelt, auch wenn wir ein anderer Landkreis sind.“ Doch die jüngst beschlossene Tarifreform sorgt nun für Unmut unter Verwaltung, Fraktionen und auch Bürgern.

Beilstein soll zukünftig zur Tarifzone 6 gehören während die Nachbarkommunen im Bottwartal zur Tarifzone 5 gehören. Zwar entsteht dadurch kein Nachteil, da die Fahrt nach Stuttgart günstiger wird und auch jetzt schon ein 2-Zonen-Ticket nötig ist. Trotzdem besteht der Wunsch künftig mit Oberstenfeld oder Großbottwar eine Zone zu bilden. Die Verwaltung habe sich an den VVS gewendet: „Die Einordnung müsste selbst finanziert werden.“

„Im Prinzip heißt das, wir würden die Tickets also subventionieren“, erläuterte Bürgermeister Patrick Holl die Lage. Über welche Summe dabei gesprochen wird, ist aktuell nicht zu sagen: „Dafür müsste erst eine Rechnung erstellt werden.“ Zudem sei die Einordnung in Zone 5 auch frühestens im Januar 2020 möglich: „Das Material wie Flyer und Infobroschüren für die Reform sind ja bereits gedruckt.“ Diese würden sonst allesamt fehlerhaft werden.

Das weitere Vorgehen lag für einen Großteil der Räte auf der Hand, wie es auch Dietmar Rupp (FWV) zusammenfasste: „Wir können lang debattieren, aber im Grunde brauchen wir nur die Zahlen.“ Der Nutzen müsse klar die Kosten aufwiegen, daher müsse auf die Rechnung gewartet werden, stimmte auch Oliver Kämpf (CDU) zu. Ärgerlich sei aber, dass die Kommunen nicht im Vorfeld involviert worden seien, merkte Bernd Kircher (SPD) dennoch an: „Schließlich sind wir die Betroffenen der Tarifreform.“

Die Vergangenheit lasse sich aber nicht ändern und der Vorschlag der Verwaltung sei der einzige Weg, jetzt eine Änderung der Einordnung herbeizuführen. Daher gab der Rat seine Zustimmung, nun die Zahlen abzufragen, „aber bitte auch mit Beispielen und Fahrgastaufkommen“, betonte der Rat der Initiative, Thomas Bausch. Es bleibe spannend, so Holl: „Denn das könnte auch andernorts eine Grundsatzdiskussion über Zonenzugehörigkeiten auslösen.“