Wer von der L 1100 in den Heerweg abbiegen und herausfahren will, hat zuweilen Probleme. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Das Abbiegen von der Landesstraße 1100 in das Beilsteiner Gewerbegebiet und aus ihm heraus bringt Probleme mit sich. Die Stadt sucht dringend nach einer Lösung.

Beilstein - Sie ist eines der Sorgenkinder der Stadt Beilstein: Die Kreuzung von Forstbergweg und Oberstenfelder Straße. Wer ins Gewerbegebiet oder zum Rewe-Supermarkt unterwegs ist, muss hier abbiegen. Das führt besonders in den Hauptverkehrszeiten zu Chaos. Und das beschäftigt den Gemeinderat nun schon eine ganze Weile: Bereits im Juli waren mehrere Varianten einer Entlastung durch die Anbindung der Talstraße oder des Heerwegs erfolglos diskutiert worden. Am Dienstagabend steht das Thema erneut auf der Tagesordnung der Stadträte. Die hatten den Planer Andreas Weber mit einer Überarbeitung der Varianten beauftragt.

Dazu gehört unter anderem die Idee, einen Vollanschluss am Heerweg zu bauen und die Talstraße zur Einbahnstraße zu machen. Sollte dieser stadteinwärts führen, ergäben sich jedoch Probleme mit der LKW-Anlieferung der anliegenden Firmen. Diese müssten dann über den Forstbergweg ausfahren. Wäre die Talstraße nur stadtauswärts befahrbar, so ergäbe das ebenfalls eine Einschränkung der Anlieferung für eine der Firmen. Das wolle man jedoch möglichst verhindern.

Eine weitere Variante sieht ebenfalls einen Anschluss des Heerwegs vor. Hier würde die Talstraße zur Sackgasse werden. „Es besteht keine Wendemöglichkeit am Ende der Talstraße“, gibt die Verwaltung hier in den Unterlagen zu bedenken. Das könnte man umgehen, wenn der aktuelle Straßenverlauf als „Bypass“ beibehalten werden würde, „was jedoch zur Folge hätte, dass der Kreuzungspunkt nicht mehr als Vollanschluss realisiert werden könnte.“

Der Vollanschluss besitzt im Vergleich zu einem Halbanschluss je eine Ein- und Ausfahrt zusätzlich. Um eine deutliche Entlastung herbeizuführen, empfiehlt die Verwaltung daher die Lösungsvariante mit zwei Vollanschlüssen, einen im Heerweg und einen in der Talstraße. Doch wie auch bei den anderen Optionen gehen mit dieser Entscheidung Nachteile Hand in Hand. „Das Parken am Straßenrand könnte bei dieser Variante nur noch eingeschränkt zugelassen werden“, schreibt die Verwaltung. Außerdem sei der Bau kostenintensiv und betreffe auch private Flächen.

Kurz gesagt, gibt es scheinbar nicht die eine perfekte Lösung – jede Variante bietet Anlass zu möglicher Kritik. Welche Punkte besonders schwer wiegen, muss nun durch den Gemeinderat abgewogen werden. Der hat auch noch eine „Minimallösung“ als mögliche Option. Die sieht eine Ampel an der Kreuzung Forstbergweg vor. Ob das realisierbar ist, müsste zunächst durch einen Planer und Beobachtung ermittelt werden. „Schließlich soll vermieden werden, dass die Lückenampel zu größeren Rückstaus auf der Oberstenfelder Straße führt“, erklärt die Verwaltung hierzu.

Der ursprüngliche Gedanke, mit einem Kreisverkehr für Entlastung zu sorgen, ist dagegen schon Geschichte. Dieser hätte einen enormen Flächenbedarf, der sogar zur Verlegung von Leitungen geführt hätte.