Die Band hat die Hitze trotz des heißen Themas „Liebe“ dann doch gleich viel erträglicher Foto: Werner Kuhnle

Die Big Band des Herzog-Christoph-Gymnasiums hat am Donnerstagabend mit dem hochsommerlichen Konzert „Love Songs“ schöne Gefühle erzeugt.

Beilstein - Wieder einmal, wie in den vergangenen Jahren auch, hatten die Musiker der Big Band einen besonders heißen Aufführungstag erwischt. Die eingängigen Melodien der jungen Instrumentalisten, die auf das Herzog-Christoph-Gymnasium gehen und von Bandleader Johannes Müller unterrichtet werden, machte das Schwitzen zwar weder für die Gäste noch für sie selbst angenehmer. Aber irgendwie war die Hitze trotz des heißen Themas „Liebe“ dann doch gleich viel erträglicher, als die Schüler im wohltönenden Verein von Querflöte, Klarinette, Trompete, Saxofon, Horn, E-Bass und Schlagzeug beschwingt loslegten: Denn durch die teils glutvoll, teils feinfühlig intonierten Love-Songs, ließ sich das drückende Klima für kurze Zeit fast vergessen.

Nicht ganz voll von Besuchern war die Stadthalle, als die rund 30-köpfige Band auf der Bühne Platz nahm. Schulleiter Jochen Bär begrüßte die Gäste mit launigen Worten und gab – völlig unerwartet – eine Kostprobe seiner Singstimme zu Gehör: mit dem Oldie-Liebesschlager „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ offerierte Bär gutmütig ein Ständchen der besonderen Art und erheiterte damit vorneweg die Zuhörer.

Lehrer Johannes Müller begleitete dagegen seine Schützlinge am Klavier. Das, so stellte sich bald heraus, war nicht nur pure Begleitung; es war ein künstlerisch wertvoller Akt an sich. Stücken, wie etwa der „Love Story“ gab der Pianist besonders dramaturgisch-intensive Akzente und viel Herzschmerz und Leidenschaft. Dass die Bigband-Mitglieder aber auch allein bestehen können, demonstrierten sie mit ihren bestens einstudierten Hits und Ohrwürmern der letzten rund vier Jahrzehnte. Songs etwa von Whitney Houston, Take that, Stevie Wonder, Tina Turner, Adele oder auch ZAZ gesellten sich zu dem vielseitigen Repertoire. Gleich zu Beginn gab es eine Dreifach-Vertonung von Beatles-Songs. „Love is all around me“ von der Gruppe Wet, wet, wet gab thematisch ebenso die musikalische Richtung vor, wie Tina Charles „I love to love“ oder auch „The power of Love“. Stücke, die gezeigt haben, dass die Band ihrem Anspruch an eine gute Unterhaltung gerecht wird. Die Musiker ermöglichten eine satte Klangfülle und dichtes Sounderleben. Der gute Gesamteindruck wurde mit den solistischen Darbietungen aber noch einmal unterstrichen: So hat Susanne Siebert auf ihrem Altsaxofon überzeugend gezeigt, wie gut sich Stevie Wonders Liebeserklärung an seine damals frisch geborene Tochter „Isn’t she lovely“ auf ihrem Instrument anhört. Auch Lara Totsche spielte auf dem Altsaxofon in beachtlicher Weise „I dont´wanna miss a thing“ von Aerosmith und holte sich ebenfalls die Anerkennung vom Publikum ab.

Auch nach der Pause wurden die Besucher mit Hits á la HCG Big Band sowie mit weiteren Solonummern verwöhnt. So hat Julia Scholz Adeles Liebesgedanken von „Someone like you“ auf ihre Querflöte übertragen. Und Kim Göler von Ravensburg, die derzeit zu den erfahrensten und ältesten Bandmitgliedern gehört, hat auf sehr reife Weise „ Je veux“ von ZAZ interpretiert und das Publikum begeistert.