Die ersten Haushalte sollen bereits 2018 vom neu verlegten Glasfaserkabel profitieren. Foto: dpa

Der Gemeinderat gibt eine Planung für den Breitbandausbau in Auftrag.

Beilstein - Die Zeit drängt – das machte Günter Lieb deutlich, als der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats am Mittwochabend die geplante Breitbandversorgung der Beilsteiner Teilorte beraten hat. Der Planer von der tkt teleconsult Kommunikationstechnik GmbH aus Backnang berät die Stadt Beilstein, wie sie das Vorhaben am besten umsetzt. Und wolle man das vom Bund zugesagte Fördergeld von 50 000 Euro für die Planung erhalten, so Lieb, müsse diese bis Ende September um eine weitere Etappe fortgeführt werden. „Ein sportlicher Zeitplan, aber es ist zu schaffen“, erklärte er.

Diese Etappe beinhaltet neben einer Trassen-Planung und einer Kosten-Kalkulation ein Interessebekundungsverfahren. Darin muss die Stadt den äußerst wahrscheinlichen Fall nachweisen, dass kein Netzbetreiber von sich aus plant, das Breitbandnetz in die Teilorte zu verlängern. Dabei geht es um acht Teilorte der Kommune – alle außer Schmidhausen, Söhlbach und Stocksberg. Während Schmidhausen und Söhlbach bereits über Breitband verfügen, läuft die Umsetzung für Stocksberg parallel im interkommunalen Projekt Syna-Trasse Stocksberg unter anderem mit Oberstenfeld und Aspach (wir berichteten).

Ziel des Breitbandausbaus ist es, dass alle Nutzer in den acht Teilorten über 50 Mbit pro Sekunde verfügen. Eine Voraussetzung für die Förderung des Bundes ist, dass erste Nutzer bereits 2018 profitieren. „Im ersten Schritt wird das Glasfaser zu den Kabelverzweigern in den Teilorten verlegt. In weiteren Schritten geht es um den direkten Anschluss an die Häuser“, sagte Günter Lieb. Wobei die höhere Geschwindigkeit auch hunderte Meter über die vorhandenen Kupferkabel ausstrahle, ergänzte Bürgermeister Patrick Holl.

Günter Lieb empfahl für die Umsetzung das Wirtschaftlichkeitslückenmodell, bei dem das Netz dem Versorger gehört. Dabei wird die finanzielle „Lücke“, die dem Netzbetreiber durch den eigentlich unwirtschaftlichen Breitbandausbau entsteht, teils durch Förderungen von Bund und Land finanziert. Und für den Restbetrag muss die Kommune aufkommen. Um diese Kosten gering zu halten, bat Oliver Kämpf (CDU) darum, bei der Umsetzung bestehende Kanäle mitzunutzen. Solche Synergien seien technisch nur beschränkt möglich, falls machbar aber sowieso vorgeschrieben, gab Günter Lieb Entwarnung.

Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses vergaben die Planung und Beraterleistung mit Kosten von 29 000 Euro bei einer Enthaltung an die Firma tkt teleconsult. „Wir hoffen, mit dem Fördergeld von 50 000 Euro die gesamte Planung abdecken zu können“, so Bürgermeister Holl.