Heiße Quellen in Boma. Foto: David Muth

David Muth verbringt seinen Freiwilligendienst in einem Kinderheim in Tansania.

Beilstein/Tansania - Es geht los: Nach acht Monaten Arbeit im Kinderheim sitze ich zusammen mit meinem Einsatzstellenpartner früh morgens an der Haltestelle für die großen Überlandbusse. Wir freuen uns auf die nächsten Tage, in denen wir jede Menge andere Freiwillige treffen und noch einmal so viel Neuartiges sehen werden.

Der Bus kommt, wir steigen ein, und es gibt wieder mal nicht genug Beinfreiheit. Die Fahrt bis zur nächsten Einsatzstelle dauert 16 Stunden, denn hier in Tansania sind die Strecken deutlich weiter als in Deutschland. Trotzdem wird uns nicht langweilig, da sich die Landschaft schnell ändert. Von Kokospalmen über riesige Felder mit Mais und Reis bis hin zu dem höchsten Berg Afrikas, dem Kilimandscharo, kann man hier alles an einem Tag sehen.

Spät abends werden wir in Karatu von anderen Freiwilligen an der Straße eingesammelt, und es gibt etwas Gutes zu essen. Die nächsten zwei Tage schauen wir uns die Einsatzstelle der Mitfreiwilligen an, die in einer Secundary School arbeiten und machen eine Wanderung zu einem schönen Aussichtspunkt auf einem Berg.

Danach geht es weiter. Vier Stunden dauert die nächste Fahrt mit den öffentlichen Dalla-Dallas (Kleinbusse) nach Boma. Dort treffen wir das erste Mal auf den europäischen Tourismus, indem wir es uns an den dortigen heißen, naja eher lauwarmen, aber wunderschönen Quellen gemütlich machen. Klares Wasser lädt zum Schwimmen ein, und mit etwas Glück sieht man sogar ein paar Affen auf den Bäumen toben.

Wir verbringen im Anschluss noch zwei schöne Tage in Sanya-ju, mit der perfekten Aussicht auf den Kilimandscharo, bei anderen Freiwilligen, welche in einem Healthcenter arbeiten, bevor es weiter nach Moshi geht. In Moshi decken wir uns mit Souvenirs ein, welche im Preis schon um die Hälfte fallen, sobald die Verkäufer bemerken, dass wir ihre Landessprache sprechen. Meist zahlen wir nach etwas Verhandlung dann aber nur noch einen Bruchteil des Preises.

Mit einem Zwischenstopp in Bagamoyo, wo wir uns mit anderen Freiwilligen zu unserer endgültigen Reisegruppe zusammenschließen, geht es dann am nächsten Tag mit der Fähre auf die Gewürzinsel Sansibar. Hier ist unser erster Aufenthalt für zwei Tage die Stonetown von Sansibar Town. Dies ist eine Altstadt, in der die meisten Gebäude zwar schon ihre beste Zeit gesehen haben, in der aber mit ihren schönen Türen, den verwinkelten Gassen, dem großen Gewürzmarkt und dem ehemaligen Sklavenmarkt es einiges zu bewundern gibt. Wir verlaufen uns in dem Labyrinth der Gassen ein paar Mal, aber irgendwie findet man trotzdem immer wieder zurück, zur Not auch mit Hilfe der sehr netten ortskundigen Bewohner.

Danach gönnen wir uns noch eine Auszeit am weißen Strand mit dem türkisen Wasser und einer frischen Kokosnuss, welche hier als „Cola Tansanias“ verkauft wird. Bevor wir dann in unsere Einsatzstelle zu den schon sehnsüchtig wartenden Kindern zurückkehren, machen wir als Abschluss unserer Reise noch eine Schnorcheltour, auf der wir sowohl viele Korallen als auch bunte Fische bewundern.

Tansania bietet als Urlaubsland sehr viele interessante Ziele. Die Einheimischen empfangen die Touristen überall mit offenen Armen, allerdings lohnt es sich etwas Kiswahili zu können, wenn man nicht überall zu viel bezahlen möchte.