Wie schweißtreibend die Kostüme sind, haben sich Tabaluga und Co. nicht anmerken lassen. Foto:  

Die Musikschule Staudenmaier hat gemeinsam mit dem Tanzboden das Musical Tabaluga aufgeführt.

Beilstein - Einmal als Tabaluga in ein grünes Drachenkostüm schlüpfen dürfen – welches Kind träumt nicht davon? Für Maja Riexinger, die bei der Premiere des Kindermusicals „Tabaluga und das verschenkte Glück“, das die Großbottwarer Musikakademie Staudenmaier (MAKS) am Wochenende in der Stadthalle Beilstein aufgeführt hat, genau das tat, war das aber ebenso wie für ihre fantasievoll kostümierten Mitspieler eine echte Herausforderung. Denn die Temperaturen in der bis auf den letzten Platz besetzten Halle waren, vor allem auf den Plätzen auf der Empore, tropisch. Doch die beiden Geschäftsführer der MAKS, Ulrich Staudenmaier und Nicole Bleher, hatten vorgesorgt: Hinter der Bühne warteten Ventilatoren und Kühlakkus auf die Schauspieler, Tänzer und Sänger.

Trotz der Bullenhitze klappte alles wie am Schnürchen, und das Publikum, das immer wieder nach einzelnen Szenen Zwischenapplaus spendete, war begeistert. Ein schöner Lohn für das intensive Proben, das alles in allem etwa anderthalb Jahre gedauert hat, wie Nicole Bleher berichtete, die nicht nur mit den jungen Schauspielern geübt hat, sondern auch als Regisseurin für das Gesamtbild verantwortlich war.

Ein weiterer, vielleicht noch größerer Lohn ist jedoch die Entwicklung, die die Kinder in dieser Zeit durchgemacht haben. Denn vor allem die persönlichkeitsstärkenden Übungen, die vor dem eigentlichen Proben gemacht wurden, hätten schier Unglaubliches bewirkt, so die Theaterpädagogin und Musiklehrerin: „Das waren teilweise ganz kleine Würmchen, die kaum einen Pieps rausgebracht haben, und jetzt stellen sie sich vor ein so großes Publikum und leben ihre Rolle richtig“, berichtete sie stolz. Und damit möglichst viele Schüler der Musikschule zum Zug kamen, waren viele der Rollen doppelt besetzt und wurden bei der zweiten Aufführung am Sonntag von anderen Kindern übernommen.

Für den richtigen Drive der meist rockigen Musik sorgte die Band mit Adrian Rode, Philipp Swiecicki, Julian und Ulrich Staudenmaier, der auch die musikalische Leitung hatte. Sophie Staudenmaier, die die ganzen Sounds programmiert hatte, fiel krankheitshalber kurzfristig aus. Elf Gesangssolisten überzeugten durch ihre beeindruckende Stimmgewalt.

Die verschiedenen Tanzeinlagen wurden vom Tanzboden Oberstenfeld mit Bravour bewältigt. Da wuselten die Kleinsten possierlich als Bienen über die Bühne, die älteren entfachten in ihren rot-schwarzen Kostümen und mit roten und schwarzen Tüchern in der Hand ein wahres Drachenfeuer, und die Solistin Laura Gazmaga zauberte einen ebenso grazilen wie verlockend kühl wirkenden Bach auf die Bretter. Pfiffige Details wie die Tatsache, dass ein Kind mit französischem Akzent sprach und ein anderes berlinerte, sorgten ebenso wie die teils witzigen Dialoge immer wieder für Erheiterung, und beim Schlusslied „Nur wer das Glück verschenkt, hat Glück“, zu dem sich alle 16 Schauspieler und 70 Tänzer auf der Bühne versammelten, sang und klatschte das Publikum begeistert mit.