Hanns-Otto Oechsle, Vorsitzende Monika Streicher, Beilsteins Bürgermeister Patrick Holl und Albrecht Dautel (von links) stoßen auf das Jubiläum des Kulturvereins an. Foto: avanti

Der Kulturverein Oberes Bottwartal hat am Sonntagnachmittag Jubiläum gefeiert.

Beilstein - Genau 30 Jahre ist es her, dass sich auf Einladung des Geigers Attilah Balogh kulturinteressierte Bürger im Beilsteiner Kulturcafé getroffen haben – nicht etwa zu einer bestimmten Veranstaltung, sondern mit dem Ziel, mehr Kultur in die Region zu bringen. Dieses Ziel hatten aber nicht nur die Beilsteiner – auch Oberstenfelder, Großbottwarer und Ilsfelder waren gekommen. Das war die Geburtsstunde eines Kulturfördervereins, der seither vielfältigen Veranstaltungen zahlreiche Besucher erfreut hat.

Zur Feier des Jubiläums drängten sich am Sonntagnachmittag die Besucher im edlen Ambiente des Rittersaals im Beilsteiner Schloss dicht an dicht. Und wie es sich für einen Kulturverein gehört, wurden nicht nur Reden gehalten, sondern es wurde auch ein Stück Kultur geboten. Die neu gegründete Musikerformation „Mindmills“ unterhielt die Gäste mit jazzigen Versionen von Klassik, Popmusik und Folksongs. Die drei Bandmitglieder – Sängerin Nicole Bleher, Reinhard Bergelt am Flügel sowie Joachim Keck an Saxofon und Klarinette – stammen übrigens auch alle aus der Region.

Monika Streicher, seit 2007 im Vorstand und seit 2013 die Erste Vorsitzende des Vereins, zeigte sich überwältigt angesichts der Zahl von gut 100 Besuchern, die zum Sektempfang mit anschließendem Gedankenaustausch gekommen waren. Und sie gewährte in ihrer Begrüßung einen kleinen Einblick, wie aufregend die Arbeit im Kulturverein sein kann. Gibt es Glatteis, sodass niemand zum Jubiläum kommt? Wird die mit einer Erkältung kämpfende Sängerin wieder rechtzeitig fit? Diese Sorgen, die sie im Vorfeld geplagt haben, erwiesen sich zum Glück als unbegründet.

Der Walheimer Bürgermeister Albrecht Dautel begrüßte für den Freundeskreis Schloss Beilstein Beilsteins Bürgermeister Patrick Holl, der auch stellvertretend für seinen Oberstenfelder Kollegen Markus Kleemann sprach, lobte den Verein dafür, „drei Jahrzehnte lebendige Kultur“ ermöglicht zu haben. „Ihre Arbeit war und ist eine echte Bereicherung für unsere Region und darüber hinaus“, betonte er. Als Dank für die geleistete Arbeit und dem Zitat von Wilhelm Busch folgend „Ein Onkel, der Gutes mitbringt, ist besser als eine Tante, die bloß Klavier spielt“, lud er den Kulturstammtisch zu einer Weinprobe ein. Die Teilnehmer des monatlich stattfindenden Stammtisches sind es nämlich, die das Programm erarbeiten und an den verschiedenen Veranstaltungsorten in Beilstein, Oberstenfeld und Gronau betreuen. Bis zu 24 verschiedene Kulturereignisse werden dem Publikum jedes Jahr angeboten – von Klassik, Jazz und Rock über Kabarett, Theater und Lesungen bis hin zu Ausstellungen.

Gründungsmitglied und Zweiter Vorsitzender Hanns-Otto Oechsle scheidet auf eigenen Wunsch aus und sagte, er freue sich auf seine Rolle als Zuschauer. Seine Nachfolge tritt Thomas Arndt an, der dem Kulturverein zwar noch nicht so lang angehört, aber einschlägige Erfahrung aus dem Raum Stuttgart mitbringt.