Beilstein ist beim DSL-Ausbau an interkommunalen Projekten interessiert. Foto: Archiv (dpa)

Künftig soll jeder Haushalt über eine Mindestbandbreite von 30 Mbit/s verfügen.

Beilstein - Das Thema „Internet“ lässt in den Beilsteiner Teilorten derzeit noch zu Wünschen übrig. Dabei ist der Breitbandausbau ein wesentlicher Aspekt zur Zukunftssicherung und Attraktivität der Weiler bezüglich Wohnungsbau und Gewerbe. Aus diesem Grund hatte sich die Verwaltung dazu entschieden, sich durch das Büro tkt aus Backnang über mögliche Ausbaumodelle der Infrastruktur beraten zu lassen. Das Ergebnis ist am Dienstag dem Gemeinderat durch Planungsleiter Günter Lieb vorgestellt worden.

Der Planer betonte zunächst, welche Ziele durch den Ausbau erreicht werden sollen: „Eine Versorgung von 100 Prozent der Haushalte mit wenigstens 30 Mbit/s.“ 85 Prozent der Einwohner erhalten sogar 50 Mbit/s. Das dies bisher nicht der Fall ist und keine privatwirtschaftlichen Pläne vorliegen, ist auch eine Voraussetzung für Aufnahme in das Bundesförderprogramm.

Beides treffe auf die Beilsteiner Teilorte zu, „und tendenziell würde ich an ihrer Stelle auch nicht auf das Backbone-Netz des Landkreises Heilbronn warten“, führte Günter Lieb weiter aus. Dieses stecke in einem Diskussionsstadium fest, bei dem es derzeit um die Finanzierung gehe. Die Stadt Beilstein hat daher zwei Modelle zum Breitbandausbau zur Auswahl: Neben dem Betreibermodell mit Glasfaser-Ausbau das Wirtschaftlichkeitslückenmodell, das Lieb dem Gremium empfohlen hatte und auf das auch die Entscheidung gefallen ist.

„Dieses Modell sieht einen Ausbau der Kabelverzweiger in dem entsprechenden Ortsbereich vor“, erklärte Günter Lieb. Von diesen Verteilern bringen dann die schon vorhandenen Leitungen, die zum größten Teil aus Kupfer bestehen, das verbesserte Internet in die Haushalte. Insgesamt sind für die Maßnahmen rund 23 Kilometer Tiefbaumaßnahmen notwendig.

Für den Breitbandausbau fallen Kosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro. Die Bundesförderung liegt dabei bei rund 1,2  Millionen Euro, die Kofinanzierung durch das Land beträgt etwa 500 000 Euro. „Der Eigenanteil liegt danach also noch bei etwa 750 000 Euro“, rechnete Günter Lieb vorsichtig vor. Die Kosten könnten sich noch durch viele Szenarien ändern.

Etwa dann, wenn ein interkommunales Projekt entsteht, so wie jetzt in Stocksberg. Hier arbeitet Beilstein mit Oberstenfeld, Aspach, Spiegelberg und Wüstenrot an einem Betreibermodell, in dem eine Trasse der Syna GmbH gepachtet wird und mit Glasfaseranschlüssen ausgebaut wird. „Das ist hier wirtschaftlicher“, erklärte Lieb. Der Eigenanteil liege so bei rund 145 000 Euro.