Im Dornröschenschlaf: das Backhäusle in Schmidhausen. Foto: KS-Images.de

Eine Bürgerin will das Gebäude vor dem Verfall schützen.

Beilstein-Schmidhausen - Das Backhäusle im Beilsteiner Teilort Schmidhausen hat definitiv schon bessere Zeiten gesehen. Putz bröckelt, drinnen schimmelt’s schon. Kurz: Es ist renovierungsbedürftig. Bis vor etwa zehn Jahren ist es noch in Betrieb gewesen, seither liegt es im Dornröschenschlaf. Kathrin Bromberg möchte es jetzt gerne wachküssen und sucht Mitstreiter. Bei einem Info-Abend am Donnerstag, 17. August, möchte sie gerne mit weiteren Interessenten zusammenkommen. Willkommen sind dabei alle, die im weitesten Sinne Interesse am Backhäusle haben: Leute, die sich finanziell beteiligen möchten oder mit ihrer Arbeitskraft oder die gerne Brot backen wollen.

Kathrin Bromberg hat „einfach Interesse daran, dieses historische Denkmal in meiner Umgebung zu erhalten“, wie sie es ausdrückt. Sie verweist auf das Backhäusle in Billensbach. Hier backt die Dorfgemeinschaft gemeinsam, die Schmidhäuserin ist gerne dabei und hat Freude daran.

So kam die Idee auf, auch einmal ein Auge auf das Backhaus in Schmidhausen zu werfen. Ein paar Nachbarn hat sie bereits gefragt, ob Interesse besteht, das Häusle wieder flottzumachen – mit „positiven Rückmeldungen“, wie Kathrin Bromberg berichtet. Bei dem Termin am kommenden Donnerstag möchte sie deshalb „einfach mal ausloten, wie viele weitere Interessenten es gibt“.

Schön wäre es, findet die Schmidhäuserin, wenn man das Backhäusle zumindest so weit in Schuss halten könnte, dass es nicht verfällt. „Man sollte so etwas schon für die Nachwelt erhalten“, findet Kathrin Bromberg. Ihren Recherchen nach wurde das Schmidhäuser Backhäusle etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Wichtig fände sie einen Erhalt auch aus dem Grund, weil das Beilsteiner Backhaus im Freilichtmuseum Wackershofen untergekommen ist – also gar nicht mehr vor Ort bestaunt werden kann.

Noch besser fände sie es aber, wenn das Backhäusle Schmidhausen nicht nur renoviert, sondern auch genutzt werden würde. „Es wäre schön, wenn sich eine Interessensgemeinschaft zum Backen finden würde“, sagt Kathrin Bromberg. In Billensbach etwa würde jeden dritten Samstag im Monat gebacken. „So oder so ähnlich könnte ich mir das auch vorstellen.“

Vorstellen könnte sich das der Beilsteiner Bürgermeister Patrick Holl im Prinzip auch. Den Anstoß, den es jetzt von privater Seite aus gibt, findet er jedenfalls begrüßenswert. Generell müsse man aber erst abklopfen, ob überhaupt Interesse besteht und das Ganze „eine gewisse Dynamik“ bekomme. Besitzer des Backhäusles ist jedenfalls die Stadt Beilstein, was also letztlich geschehe, müsse der Gemeinderat entscheiden.