Anwohner bemängeln, dass die Mühlstraße zu schmal ist und es auch ohne Appartements zu wenig Parkplätze gebe. Foto: Werner Kuhnle

In einer ehemaligen Mühle in Schmidhausen sollen Appartements für Monteure entstehen. Dem könnten Verkehrsprobleme entgegenstehen.

Beilstein-Schmidhausen - Nicht einmütig verlief die Diskussion im Beilsteiner Gemeinderat über einen Bauantrag. Zum Hintergrund: Der Eigentümer der ehemaligen Mühle in Schmidhausen plant, das Gebäude in ein Wohnhaus umzubauen. „Es wären zwölf Appartements“, informierte Bürgermeister Patrick Holl das Gremium. Diese wären dann als Monteurswohnungen gedacht.

Einige Bürger Schmidhausens würden befürchten, dass die Verkehrssituation eine derartige Änderung nicht zulasse, erklärte Holl. Die Mühlstraße sei zu schmal. „Wenn wir ‚Ja’ sagen, gilt das auch für andere Fälle so.“ Beispielsweise wenn jemand eine Scheune umbaue. Sage das Gremium „Nein“, müsse das auch für andere bauliche Veränderungen gelten. „Wir müssen die Verkehrssituation näher betrachten“, forderte Holl. Das sollte seiner Meinung nach mit einer Beurteilung durch eine Verkehrsschau im Frühjahr 2015 erfolgen. Ferner sagte er, dass es einen bestehenden Bebauungsplan gibt. Es stelle sich daher die Frage, ob dieser vollständig geändert werde oder nur in einem Teil für eine Ausnahme.

Äußern sich die Gemeinderäte ablehnend und gegen die Umbaumaßnahmen, müsse man sehen, was mit der Mühle weiter geschehe. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich erneut ein Müller ansiedele, sei gering. Holl empfahl den Räten, sich vernünftig zu verständigen und die Verkehrssituation abzuklären. Darüber waren die Gemeinderäte jedoch geteilter Meinung. „Eine umfassende Prüfung ist Sache des Gemeinderats“, sagte Oliver Muth (FWV). „Mit einer Verkehrsschau kaufen wir uns Fachverstand ein.“

Günter Wanner (FDP) fragte danach, ob es der richtige Weg sei, wenn man sieht, wie die Mühlstraße jetzt schon zugeparkt sei. „Das ist eine Zumutung für die Bewohner.“ Ein mögliches großes Chaos müsse vermieden werden. „Ich unterstütze den Antrag der Verwaltung.“ Dominik Görtz (FWV) riet von der Verkehrsschau ab. „Es wird nicht besser.“ Thomas Bauer (FWV) wollte die Diskussion um den Verkehr nicht an einem einzelnen Bauvorhaben festmachen. „Für mich schärft sich das Ganze zu“, meinte Armin Maurer (CDU). „Wir als Gemeinderat müssen jedem Bürger gerecht werden.“ Eine Verkehrsschau sei in dem Sinne keine Verzögerung.

Thomas Bausch (Initiative Beilstein) bemängelte, dass es kein Voranschreiten gebe. „Das ist Salamitaktik.“ Holl beschwichtigte: „Es gibt schon erste Schritte.“ Er sehe es nicht so, dass es zwischen Verwaltung und Bürger keine Einigung geben könne. Bernd Kircher (SPD) bezeichnete die Verkehrsschau als zweischneidiges Schwert und schlug vor, diese durch eine Planung zu ersetzen, die Sinn mache. „Bevor wir den harten Hammer der Verkehrsschau schwingen, sollten wir schauen, ob eine andere Planung der Verkehrsführung möglich ist.“

Letztendlich lehnte das Gremium mit elf Neinstimmen die Verkehrsschau ab. Stattdessen soll ein Planer beauftragt werden, der eine Vorortbegehung vornimmt. Für befangen erklärten sich Ramona Weller und Bernd Gemmrich (beide FWV).