Der Bebauungsplan für den neuen Rewe in Beilstein liegt vor. Darin findet auch der Lärmschutz seinen Platz. Der Planer hat im Gemeinderat informiert.
Beilstein - Das Projekt ist immer weiter gediehen, verkündete Frank Gericke von Modus Consult am Dienstag in der Gemeinderatssitzung. Der Architekt ist für den Bebauungsplan des neuen Einzelhandelsmarktes im Heerweg verantwortlich. „Es gibt zum Vorhaben konkrete Pläne“, erläuterte Gericke. Denn für die Planung werden auch Lärmeffekte berücksichtigt.
Gericke verwies damit auf die Zahlen, die auf einem Betriebsmodell abgebildet waren. Diese zeigten auf, auf welchen Straßen rund um den geplanten Rewe wie viele Autos fahren würden. „Die Anlieferung muss zwischen 6 und 22 Uhr stattfinden“, erfuhren die Gemeinderäte. Der Verkehr werde nach zwei verschiedenen Kriterien aufgeschlüsselt – zum einen nach der Lautstärke, zum anderen nach der Zunahme. Gericke erklärte darüber hinaus, dass man aus schalltechnischer Sicht auf einen Spitzenwert setze. Von diesem aus werde kalkuliert und entsprechend geplant. Bürgermeister Patrick Holl ergänzte, dass man sich durchaus Gedanken machen müsse, wie der untere Bereich der Talstraße angebunden werden kann, um dadurch die Forstbergkreuzung zu entlasten. Außerdem fügte der Rathauschef hinzu: „Es wäre mit und ohne Rewe unsere Aufgabe gewesen, eine Lösung für die Forstbergkreuzung zu finden.“ Geprüft wurde auch, ob durch die Planung der Artenschutz gewährleistet ist. Aus den umliegenden Gemeinden waren zudem Stellungnahmen eingegangen. Als „Essig in den Wein“ bezeichnete Oliver Kämpf (CDU) die Aussage der Nachbargemeinde Oberstenfeld. Dort wird ein neuer Edeka eröffnet. In der frühzeitigen Beteiligung ist seitens der Gemeinde Oberstenfeld zu lesen, dass ein bestehendes Gleichgewicht durch die Vergrößerung von Verkaufsflächen gestört werden könne. Damit beziehen sich die Oberstenfelder nicht nur auf Beilstein, sondern auch auf die geplante Erweiterung des Kauflands in Ilsfeld. „Sie schreiben in ihrer Stellungnahme, dass sie sehr kritisch sind“, so Kämpf. Er betonte, dass „auch wir das Recht haben, eine angenehme Einkaufswelt in Beilstein zu schaffen“. Trotzdem sei man auf einem guten Weg.
Dietmar Rupp (FWV) sprach den Lärm an. Er hinterfragte den Zusammenhang mit dem bestehenden Aldi-Markt, der bis 20 Uhr geöffnet habe. Kunden, die nach 20 Uhr im geplanten Rewe einkaufen würden, könnten im Anschluss über den Aldi-Parkplatz nach Hause fahren. „Wir können das Wort nicht mehr halten, das wir Anwohnern damals gegeben haben“, befürchtete er. Holl entgegnete: „Falls Aldi auch bis 22 Uhr öffnen will, muss man die Lärmstufe prüfen.“ Für den Rewe können die Zeiten jedoch zunächst gelten.
Angesprochen wurde in der Sitzung auch eine mögliche Dachbegrünung. Das wird vorerst nicht fest in den Plan aufgenommen, kann nach Möglichkeit aber nachträglich Einzug in die Planung für den neuen Rewe finden, sagte Holl zu.
Mit einem allgemeinen Appell richtete sich Oliver Muth am Ende noch an die Ratsmitglieder: „Gehen wir mit gemeinsamer Kraft in die Zukunft. Lassen wir dabei den gegenseitigen Respekt im Vordergrund.“