Der etwa 600 Meter lange Abschnitt auf Beilsteiner Gemarkung ist nach Regenfällen in einem nicht gerade wandererfreundlichen Zustand. Foto: Werner Kuhnle

Der Weg von Gronau entlang der Bottwar zur unteren Ölmühle bietet Anlass zur Klage.

Beilstein/Oberstenfeld - Herbstzeit ist Wanderzeit, doch nicht überall wandelt der Wanderer auf sicherem Grund. Ausgesprochen uneben und matschig präsentiert sich ein etwa 600 Meter langer Pfad unterhalb der unteren Ölmühle im Prevorster Teil. Das kam in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Oberstenfeld zur Sprache, als ein Ratsmitglied den schlechten Zustand des Weges monierte.

An der Beschwerde sei durchaus etwas dran, berichtet jetzt Markus Kleemann, Bürgermeister von Oberstenfeld, auf Nachfrage unserer Zeitung. „Der Weg ist nicht gut“, sagt er, verweist aber darauf, dass der Wanderweg auf Beilsteiner Gemarkung liege. Das Problem sei durchaus im Blick, denn in unmittelbarer Nähe liege die Fläche für das geplante Hochwasserbecken Prevorster Tal, das von der Bottwar durchflossen werden. Mit seinem Beilsteiner Amtskollegen Patrick Holl habe er damals ins Auge gefasst, noch bis zum Bau des Beckens zu warten, „damit der Weg für die Bauarbeiten nicht noch einmal aufgerissen werden muss“. Ein Vorgehen, das sich wiederum Patrick Holl durchaus vorstellen kann. „Wir hatten vor einiger Zeit mal am Rande darüber gesprochen, als es um die Hochwasser-Anlage ging“, erinnert sich der Beilsteiner Verwaltungschef. Er habe sich damals schon gefragt, warum die Oberstenfelder Seite einen befestigten Untergrund aufweise, die Beilsteiner Fortführung des Weges hingegen ausgesprochen „naturnah“ erscheine. Offenbar war die Beilsteiner Seite in der Vergangenheit nicht bereit, das nötige Geld für eine Wegsanierung dort zu investieren, weiß Holl.

Der Zustand des Weges sei nicht durchgängig schlecht, aber es gebe am Hang immer wieder Abschnitte von etwa 20  Metern Länge, in denen Wanderer auf Fahrrinnen und Pfützen treffen. Er selbst halte eine Wegsanierung für angemessen, zumal der Weg aus Gronau hinaus direkt in die Natur führe und einige Spaziergänger dort unterwegs seien. Das Prevorster Tal habe vor allem in der warmen Jahreszeit einen hohen Aufenthaltswert, auch führe dort ein Rundwanderweg entlang. „Ich kann mir vorstellen, dass es in unserem Gremium eine Aufgeschlossenheit dafür gibt“, sagt Holl, der das Thema dann im Gemeinderat besprechen möchte, wenn die Planungen für das Hochwasserbecken konkret werden. Das könnte allerdings noch dauern, denn derzeit läuft noch das Planfeststellungsverfahren. Auch müssen die für das Projekt erforderlichen Grundstücke noch aufgekauft werden. „Zwei Jahre gehen da schnell ins Land, bis alles steht“, sagt Patrick Holl.

Ob der Zustand des Wanderweges so lange so bleiben kann, wäre zu diskutieren, doch spielten die Kosten eine wichtige Rolle, gibt der Rathauschef zu bedenken. „Wenn die Baumaschinen nur einmal anrücken müssen, ließe sich auf jeden Fall Geld sparen.“ Man müsse auch schauen, ob für eine Entwässerung des Weges Drainagen notwendig seien.