Mit Fertigstellung des Kinderhauses wird das Areal am Birkenweg frei. Foto: Grafik

Der Gemeinderat berät über die Nachnutzung des Areals der Kindergärten Birkenweg und Gartenstraße. Das soll nach Fertigstellung des Kinderhauses einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden.

Beilstein - Das Beilsteiner Kinderhaus wächst Stück für Stück. Doch wo gehobelt wird, fallen ja bekanntlich auch Späne. In diesem Fall in Form eines rund 2000 Quadratmeter großen, ungenutzten Areals im Stadtkern. Wenn der Neubau erst abgeschlossen ist, sind nämlich die Tage der Kindergärten im Birkenweg und in der Gartenstraße gezählt. In welcher Form der Platz künftig genutzt werden soll, darüber beraten die Stadträte in der nächsten Sitzung am Dienstagabend.

Das Areal selbst ist städtebaulich sehr wertvoll, da „die Fläche als potenzielles Bindeglied zwischen dem vorgelagerten Stadtkern und dem Stadtkern selbst“ eine besondere Stellung einnimmt. Außerdem befindet es sich vollständig im Besitz der Stadt Beilstein. Dank seiner Lage bietet es außerdem kurze Wege zu Supermärkten und dem zukünftigen Festplatz, der auch als Parkplatz für das Kinderhaus fungiert. Aufgrund dessen schickt die Verwaltung ein Ärztehaus in Kombi mit barrierefreiem Wohnen ins Rennen. „Die Sicherung der ärztlichen Versorgung ist eine wesentliche Aufgabe in Bezug auf den Erhalt der Qualität als beliebte Wohngemeinde“, heißt es in den Unterlagen zur Sitzung.

Deshalb wolle man auch vorrangig mit den derzeit ansässigen Ärzten sprechen, so Bauamtsleiter Tim Breitenöder. Hier seien viele bereits im betagten Alter, und auch die Praxen haben einige Jahre auf dem Buckel. „Mit dem Ärztehaus wollen wir einfach die Möglichkeit schaffen, neue barrierefreie Räume zur Verfügung zu stellen“, erklärt der Bauamtsleiter weiter.

Das soll auch für potenzielle Nachfolger der bestehenden Praxen einen Anreiz liefern, in der Langhansstadt zu praktizieren. In dieser Angelegenheit gibt es bei der Stadt bisher jedoch kaum Informationen, für welche Praxen es welche Aussichten in den kommenden Jahren geben wird. „Das könnte ja intern etwa schon entschieden worden sein“, meint Tim Breitenöder. Auch deshalb sei es wichtig, in Gesprächen das Interesse am Ärztehaus abzuklopfen.

„Aber natürlich sind wir prinzipiell auch für neue Ärzte offen“, fügt Breitenöder an. Darüber hinaus wolle man das Angebot im Idealfall durch barrierefreies Wohnen abrunden. Auch Flächen für Einzelhändler könnten eingeplant werden, das läge ganz im Ermessen des Gemeinderates. In jedem Fall müsse eine Realisierung zunächst durch die Verwaltung geprüft werden. In der kommenden Sitzung sollen lediglich die Möglichkeiten diskutiert werden.

Unabhängig von der Nutzung empfiehlt die Verwaltung jedoch, das Neubauprojekt „aufgrund der Vielzahl an kostenintensiven Aufgaben zur Gebäudesanierung oder Erneuerung an Bestandsobjekten“ an einen privaten Investor zu vergeben. „Wir könnten eine fertige Planung vorlegen, einen Wettbewerb ausschreiben oder den Investor selbst planen lassen“, informiert Breitenöder weiter. Die Details seien da ein Fall für den Gemeinderat.