Die neuen Pächter bewirten neben dem Restaurant auch die Kegelbahnen und Veranstaltungen in der Stadthalle. Foto: Werner Kuhnle

Die Kommune hat einen Nachfolger für das Stadthallenrestaurant gefunden.

Beilstein - Fisch, Pasta und Meeresfrüchte nach traditionellen Rezepten – schon bald wird im Stadthallenrestaurant in Beilstein Italienisch gekocht. Die Stadt hat nämlich neue Pächter gefunden. „Das ist in trockenen Tüchern“, verrät Bürgermeister Patrick Holl am Dienstag in der Sitzung des Verwaltungsausschusses: „Es handelt sich um zwei Italiener.“ Giuseppe La Pescara und sein Stiefvater Leonardo Caligiuri werden ab April in der Stadthalle die Kochlöffel schwingen. „Wir sind schon lange auf der Suche nach einem eigenen Lokal gewesen“, berichtet der 32-jährige La Pescara. Dabei sei man dann auf das Stadthallenrestaurant gestoßen. „Das hat mich direkt angesprochen.“

Und auch die Stadt Beilstein sei für die Idee offen gewesen, italienische Speisen anzubieten. „Das ist aber keine typische deutsch-italienische Küche“, so La Pescara. Stattdessen soll nach Original-Rezepten aus der Heimat gekocht werden. „Vor allem nach frischem Fisch gibt es eine große Nachfrage“, hat der Italiener beobachtet. „Wir wollen den Leuten hier einfach etwas bieten, was nicht jeder hat.“ Sowohl er als auch sein Stiefvater haben bereits Erfahrung in der Gastronomie. Giuseppe La Pescara hat in Rimini in verschiedenen Restaurants mitgearbeitet. Der 55 Jahre alte Leonardo Caligiuri ist Koch und Pizzabäcker – auch ein Lokal hat er schon geleitet.

Nach der Kündigung des Vertrags durch die langjährigen Pächter Marijan und Zana Djirlic war im Gemeinderat der Wunsch nach einem neuen Konzept für die Stadthalle laut geworden. „Wir haben hier mehrere Bausteine“, erläuterte der Schultes die Wunschvorstellung der Stadt. Zum einen muss das Restaurant wieder bewirtet werden, aber auch die Kegelbahnen und Veranstaltungen in der Stadthalle sollten durch die Pächter versorgt werden. Aktuell werden außerdem Schüler im Foyer der Stadthalle mit Mittagessen verköstigt. „Da wollen wir langfristig wieder in den Gastraum.“

Bürgermeister Patrick Holl ist klar, dass die Kombination eine Herausforderung darstellt. Doch der wollen sich die neuen Pächter stellen. Eine genauere Planung soll in der kommenden Woche bei einem Treffen der verschiedenen Parteien koordiniert werden. „Wir wollen für die Schüler gut und gesund kochen“, steht für Giuseppe La Pescara aber schon jetzt fest. Für die Stadt ein Grund zur Freude – schließlich hatte man in der Sitzung im Oktober nur wenig Erfolgschancen auf einen Kompromiss, der alle Bereiche vereint, gesehen.

Der Pachtvertrag startet zum 1. April. „Aber wir öffnen erst später“, erklärt Giuseppe La Pescara. Derzeit laufen noch einige Arbeiten in der Küche. Diese dauern wohl noch bis Mitte April an.

Neben den neuen Pächtern stand die Stadthalle noch mit einem zweiten Punkt auf der Tagesordnung des Ausschusses. Es ging um die Benutzungsordnung, die es Vereinen möglich macht, die Stadthalle einmal jährlich zu einem reduzierten Grundentgelt nutzen zu können. Das galt bislang aber nicht für Kirchengemeinden.

Anlass dafür war die Wiederbelebung des Kinderkleidermarktes, der unter dem Dach der evangelischen Kirchengemeinde stattfindet und einen Teil der Erlöse an den guten Zweck weitergibt. Die Räte hatten gegen den Vorschlag der Verwaltung nichts einzuwenden. Günter Wanner (FDP) hakte lediglich nach, ob das Angebot auch solche Termine mit Eintrittsgeldern umfasse. „Das ist quasi eine indirekte Förderung der Vereine“, so Bürgermeister Patrick Holl. Daher stehe es jeder Gruppe selbst frei zu entscheiden, wofür sie den Rabatt nutzt.