Neue Wege für Mountainbiker könnten entstehen. Foto: dpa

Nach Konflikten im Stadtwald sucht man nun nach einer für alle Seiten verträglichen Strecke. Der Beilsteiner Gemeinderat will das Thema nun diskutieren.

Beilstein -

Illegal gebaute Schanzen und zum Teil kreuz und quer verlaufende Downhill-Strecken hatten in der Vergangenheit zu Konflikten im Wald um Beilstein und Oberstenfeld geführt. Vor allem eine Strecke vom Prevorster Spielplatz zur Gronauer Platte ist den Jägern und Naturschützern ein Dorn im Auge. Speziell so genannte Single Trails, also Wege, wo eigentlich gar keine Wege sind, erweisen sich als konfliktträchtig. Förster Oliver Muth kennt die Problematik. „Solche Single Trails abseits bestehender Wege dürfen nicht benutzt werden“, stellt Muth klar. Man wolle aber den Mountainbikern entgegenkommen und eine Strecke anlegen, die so attraktiv ist, dass sie von den Mountainbikern genutzt wird, andererseits sensible Bereiche für das Wild, die Naturverjüngung und konfliktträchtige Kreuzungen mit Wanderwegen vermeidet. „Es ist ja auch für die Mountainbiker nicht ganz ungefährlich, wenn sie spätabends an Hochsitzen vorbeifahren, deshalb sollte man die Wegführung genau mit allen Beteiligten abstimmen.“

Muth, der für die Freien Wähler im Beilsteiner Gemeinderat sitzt, hatte die Kollegen bereits im Juli darauf hingewiesen, dass die Frage an ihn herangetragen wurde, eine Strecke für Mountainbiker im Stadtwald auszuweisen. Bei der Sitzung am 18. Oktober will der Beilsteiner Gemeinderat das Thema wohl nun offiziell diskutieren. Mit dem Ergebnis aus der Gemeinderatsitzung sollen anschließend bei einem Treffen die verschiedenen Interessen abgeglichen werden.

Der neu gegründete Beilsteiner Mountainbiker-Verein „Trailsurfers“ ist in wenigen Wochen auf 60 Mitglieder angewachsen. Vorstand Stefan Pyttlik weist darauf hin, dass man eine attraktive Strecke ausweisen und auch pflegen will, die von allen Seiten akzeptiert wird.

Im Landkreis Heilbronn bemüht sich die Initiative Verantwortungsvolles Biken (IVB) schon seit Jahren, das Treiben zu kanalisieren. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Andreas Barth von der IVB. Die Initiative ist vom Landratsamt mit der Beschilderung der Strecken im ganzen Landkreis beauftragt worden. Auch die Beilsteiner Strecke würde vom IVB geprüft werden.

„Die Mehrheit der Mountainbiker will keine Downhill-Strecke, sondern es geht um längere Strecken, sozusagen Wandern mit dem Mountainbike“, sagt Andreas Barth. Die jetzt im Landkreis Heilbronn entstehenden Strecken seien 30 bis 40 Kilometer lang und bieten Spaß für eine längere Runde, während auf Downhill-Strecken das mitunter zweifelhafte Vergnügen schon nach wenigen Minuten vorbei ist.

An einem runden Tisch sollen die Interessen des Naturschutzes, der Wanderer, Biker, der Waldbesitzer, Jäger und der öffentlichen Hand, vertreten durch Förster und Bürgermeister, letztlich zusammengebracht werden, so das Modell, das auch in den Wäldern um Beilstein zur Anwendung kommen soll. (Siehe auch Umfrage)