Bis der Rewe tatsächlich gebaut wird, ist noch ein weiter Weg zu gehen. Foto: Werner Kuhnle

Vier Grundstücke sind verkauft worden, um auf dem Areal einen Rewe bauen zu können. Die Kaufverträge sind unter Dach und Fach.

Beilstein - Es ist ein erklärtes Ziel in der Langhansstadt: Möglichst schnell soll ein Vollsortimenter Einzug halten (wir berichteten). Vor der Sommerpause des Gemeinderats ist daher einstimmig der Aufstellungsbeschluss für den beabsichtigen Rewe von den Gemeinderäten abgesegnet worden. Mittlerweile ist die Stadt wieder einen Schritt weiter: Die Kaufverträge sind unter Dach und Fach. Das teilte Bürgermeister Patrick Holl mit.

Vier Grundstücke mussten veräußert werden, damit die Ansiedlung eines Rewe-Marktes in der Langhansstadt vorangetrieben werden kann. „Eines von der Stadt, und drei von privaten Eigentümern“, zählt Patrick Holl auf. Die Grundstücke liegen am Heerweg und Birkenweg.

Die Unterzeichnung der Kaufverträge sei nur noch eine Formsache gewesen, erzählt der Bürgermeister weiter. „Es war nur der Abschluss der Vorbesprechung.“ Bis der geplante Vollsortimenter endlich steht, ist noch ein weiter Weg zu gehen. Sowohl für den Vertrag mit der Stadt als auch für den mit den privaten Eigentümern gilt, dass die Verträge erst wirksam werden, wenn das Baurecht für den neuen Markt besteht.

Der Bebauungsplan selbst steht in der Anhörung, denn das Baurecht muss noch geschaffen werden. Soll heißen: andere Behörden und Gemeinden müssen informiert und kontaktiert werden. Kritische Punkte oder Bedenken könnten noch von verschiedenen Seiten geäußert werden. „Dann erst geht es in die zweite Runde“, so Holl.

Der Stadtverwaltung Beilstein ist es wichtig, dass frühzeitig alle Beteiligten von den Plänen informiert werden. „Dann hat jeder die Möglichkeit, sich zu äußern“, so Holl. Er erklärt, wer über die Veränderungen in der Stadt alles informiert werden muss. Beilstein selbst ist Teil des Landkreises Heilbronn, sagt Holl. Die Stadt liegt im Gemeindeverwaltungsverband Schozachtal, dazu gehören auch Untergruppenbach, Ilsfeld und Abstatt. Ilsfeld ist der direkte Nachbar und wird daher kontaktiert. Dass zur Ansiedlung eines Rewes grundsätzliche keine Bedenken bestehen, erklärt Thomas Knödler, Bürgermeister von Ilsfeld, im Gespräch mit unserer Zeitung. „Für die Stadt Beilstein wäre diese Ansiedlung eine tolle und positive Entwicklung, zu der wir nur unseren Glückwunsch aussprechen können.“ Für eine abschließende Beurteilung sei es noch zu früh, da das Einzelhandelsgutachten noch nicht vorliege.

Auch die Gemeinde Oberstenfeld wird angesprochen. Diese Kommune gehört zwar zum Landkreis Ludwigsburg, aber ist ein direkter Nachbar Beilsteins, verdeutlicht Holl. Deshalb müsse die Stadtverwaltung Beilsteins auch auf jeden Fall mit Oberstenfeld die weiteren Schritte abstimmen. Bislang haben sich Beilstein und Oberstenfeld gut ergänzt, berichtet der Oberstenfelder Bürgermeister Reinhard Rosner. Im Jahr 2006 habe Oberstenfeld darauf verzichtet, einen Aldi zu bauen – aus Rücksicht auf das bewährte Gleichgewicht mit Beilstein. „Jeder zusätzliche Markt kann das Gefüge aus dem Gleichgewicht bringen.“ Die Gemeinde habe daher darum gebeten, eine Auswertungsanalyse vorgelegt zu bekommen. „Dann werden wir eine abschließende Stellungnahme geben.“

Das Beilsteiner Vorhaben muss beim Landratsamt des Regionalverbands Heilbronn-Franken und beim Regierungspräsidium Stuttgart noch angehört werden, sagt Holl. Von Herbst an dauere es vermutlich noch ein halbes Jahr, bis auch der Weg des Baurechts für den Rewe geebnet sei. „Dann müssen die Verantwortlichen auf der Grundlage des Baurechts die Baugenehmigung beantragen. Das ist formal der letzte Akt.“ Das alles klinge komplizierter als es letztendlich eigentlich sei, betont der Bürgermeister. „Es ist immer der gleiche Weg.“