Kreisläufer Rico Reichert bei einem seiner drei Tore für Foto: avanti

Die Handballer der SG Bottwartal gewinnen mit 31:27 (14:14) gegen den TV Bittenfeld II.

Beilstein - Trotz einer durchwachsenen ersten Halbzeit und einer Schlussphase, die fast schon an Arbeitsverweigerung grenzte, haben die Handballer der SG Bottwartal ihr Heimspiel in der Württembergliga gegen den TV Bittenfeld II verdient mit 31:27 (14:14) gewonnen. Das erkannte auch Gästetrainer Jens Baumbach an: „Wenn wir gegen Spitzenteams wie die SG Bottwartal punkten wollen, dann müssen wir eine Topleistung bringen. Und das haben wir heute nicht getan.“

Voll und ganz zufrieden war auch Benjamin Krotz, Torhüter und Spielertrainer der SG, nicht mit der Partie: „Der Beginn war überhaupt nicht gut, da haben wir viel zu viele Würfe zugelassen und dadurch einfache Tore kassiert“, urteilte er. Fast die gesamte erste Hälfte hindurch lag sein Team hinten, beim 7:10 nach 18 Minuten sogar mit drei Toren. Mehr Stabilität kam durch den Wechsel von Sebastian Schmitz für Rico Reichert im Mittelblock. „Sebastian hat heute richtig gut verteidigt“, lobte auch Krotz. „Es ist gut, dass wir diese beiden unterschiedlichen Kreisläufer haben. Wir hatten ja auch schon Spiele, als genau der umgekehrte Wechsel den gewünschten Effekt hatte.“ Gegen Ende der ersten 30 Minuten war dann so langsam zu spüren, dass die Partie kippen könnte, und auch Gästetrainer Baumbach hatte „schon in der Pause kein gutes Gefühl“.

Sein Gefühl sollte ihn nicht trügen. Stück für Stück übernahmen die Hausherren das Kommando. Während die Defensive nun immer sicherer stand, fand die SG auch im Angriff mehr und mehr die Lücken in der offensiven Bittenfelder Abwehr. Insbesondere Linksaußen Ezequiel Pardales lief zu großer Form auf und wurde nach der Partie zum besten Spieler seiner Mannschaft gekürt. Besonders sehenswert waren dabei ein Dreher zum 17:15 und der Treffer zum 24:20 per Kempa-Trick, mit dem nach 48 Minuten schon eine Vorentscheidung gefallen war. „Ich war in den vergangenen Monaten viel verletzt. Jetzt ist wieder alles in Ordnung, und ich bin froh, dass ich heute ein gutes Spiel gemacht habe“, sagte der Argentinier nach der Partie. Seine Tore waren umso wichtiger, als auf der rechten Seite Markus Rossmeier wegen eines Muskelfaserrisses derzeit außer Gefecht ist. Für ihn spielte zunächst Malte Barz, der sich als Rechtshänder auf dieser Seite naturgemäß schwertat, später kam dann Michael Frank, der aus der zweiten Mannschaft hochgezogen wurde und auch einen Treffer beisteuerte. „Er könnte auch in den nächsten Wochen durchaus eine Option sein“, urteilte Benjamin Krotz, dem die Schlussphase seiner Mannschaft dann allerdings gar nicht gefiel. Denn nach dem 31:23 (57.) war die Luft vollkommen raus. Die Gäste konnten mit vier Kontertoren noch Ergebniskosmetik betreiben. „Eigentlich wollten wir solche Schwächephasen weglassen“, ärgerte sich Krotz.

SG Bottwartal:
Krotz, Salles – Schmitz (2), Reichert (3), Pardales (7), Onofras, Schick, Frank (1), Saur (5), Marjanovic, Deuring, Barz, Kroll (11/4), Sonnenwald (2)