Die Spieler des VfL Gummersbach freuen sich über den Turniersieg. Foto: avanti

Beim Vorbereitungsturnier „Handballbundesliga unterm Langhans“ ist den Zuschauern Spitzensport geboten worden.

Beilstein - Am Ende hat sich der Handball-Bundesligist VfL Gummersbach beim hochklassig besetzten Vorbereitungsturnier in der Beilsteiner Langhanshalle keine Blöße gegeben. Im Endspiel gegen den Überraschungs-Finalisten SG BBM Bietigheim aus der 2. Bundesliga setzte sich der zwölfmalige Deutsche Meister souverän 35:28 (20:15) durch.

Dabei lag der Favorit stets mindestens drei Tore in Führung und konnte in der Schlussphase noch auf sieben Treffer davonziehen. „Wir haben hier zwei Tage lang ein schönes Turnier erlebt. Die Mannschaft hat in beiden Spielen einen tollen Eindruck hinterlassen und gute Vorstellungen abgeliefert“, freute sich Gummersbachs Trainer Emir Kurtagic, dessen Mannschaft sich dank eines 23:18 (13:9) am Vorabend gegen Erstliga-Aufsteiger TV Neuhausen/Erms die Finalteilnahme gesichert hatte. „Momentan fehlen bei uns noch ein paar Prozent, da wir etliche angeschlagene Spieler zu beklagen haben. Umso mehr freut mich dieser Erfolg hier“, meinte Kurtagic rund zwei Wochen vor Saisonbeginn.

Erhobenen Hauptes verließen auch die Zweitliga-Spieler der SG BBM Bietigheim die von rund 450 Zuschauern besuchte Halle. Der Lokalmatador hatte zahlreiche Fans mit nach Beilstein gebracht und sich beim Turnier teuer verkauft. Vor allem der 27:23-Sieg im Halbfinale gegen den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten am Samstag war eine echte Überraschung. „Da hat das Spiel in der Abwehr und im Tor gut geklappt. Vorne haben wir überlegt agiert und in den wichtigen Momenten die Tore gemacht“, fasste Christian Schäfer zusammen, der einst das Trikot der HG Steinheim-Kleinbottwar überstreifte und seit 2007 in Bietigheim spielt. Klar, dass ein Besuch im Bottwartal für den Rechtsaußen da etwas besonders ist: „Das war ja fast ein Heimspiel für mich. Man kennt viele Zuschauer und möchte natürlich eine gute Leistung abrufen“, erklärte der 23-Jährige. Und das funktionierte: Trotz des fünftägigen Trainingslagers in der vergangenen Woche in der Schweiz präsentierte sich die SG BBM auch im Endspiel gegen Gummersbach ambitioniert. „Es ist klar, dass es als klarer Außenseiter schwer ist, zu gewinnen. Wenn wir ein paar Fehler vermeiden, ist das Ergebnis aber letztlich nicht so hoch“, meinte ein dennoch zufriedene Christian Schäfer, für den Testspiele gegen Erstligisten inzwischen kaum mehr etwas Besonderes darstellen. „Gegen Balingen haben wir mehrmals gespielt, auf Gummersbach sind wir hier das erste Mal getroffen. Natürlich ist es immer wieder eine Herausforderung gegen höherklassige Teams zu spielen, aber die Nervosität vor der Partie ist nicht mehr so hoch, wie zu Beginn meiner Bietigheimer Zeit.“

Platz drei sicherte sich die HBW Balingen-Weilstetten, die sich im kleinen Finale 24:21 gegen den TV Neuhausen durchsetzte. Dabei war Neuhausen in der ersten Hälfte die dominierende Mannschaft und lag lange mit zwei Toren in Führung, Balingen kam nur schleppend in die Partie. Erst als dem Erstliga-Aufsteiger nach und nach die Kraft ausging, nahm die HBW Tempo auf und drehte die Partie. „Sie hatten nach der Niederlage gegen Bietigheim natürlich auch etwas gutzumachen. Das haben sie letztlich geschafft“, schätzte Gero Schmidt, Pressesprecher der SG Bottwartal, ein.

Mit rund 90 Arbeitsschichten hatte die SG Bottwartal wie auch im vergangenen Jahr wieder einen hohen Aufwand für einen reibungslosen Turnierablauf betrieben – mit Erfolg: „Das Fazit fällt wieder einmal positiv aus. Der Modus mit vier Mannschaften wurde gut angenommen und Balingen-Weilstetten hat uns bereits mitgeteilt, im nächsten Jahr wieder kommen zu wollen“, freute sich SG-Vorstand Andreas Gramsch, der in diesem Zusammenhang weitere Pläne schmiedet. So soll das Turnier ab 2013 wieder mit vier Mannschaften, dann aber über drei Tage von Freitag bis Sonntag stattfinden. So könnten sich alle Vereine jeweils im direkten Aufeinandertreffen messen.