Nina Schumpp wir wegen einer Zahn-OP am Samstag wohl fehlen. Foto: Archiv (Gorr)

Die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal treffen am Samstag (18 Uhr) auf Tabellenführer HSG Strohgäu.

Beilstein - Es ist das absolute Spitzenspiel der Handball-Württembergliga der Frauen: Wenn am Samstagabend um 18 Uhr die SG Schozach-Bottwartal die HSG Strohgäu empfängt, dann trifft der Tabellenzweite auf den Spitzenreiter. „Das wird das bisherige Highlight für uns in dieser Saison – keine Frage. Als Aufsteiger nach 14 Partien zu Hause das Topspiel als Zweiter gegen den Ersten bestreiten zu dürfen, das muss einfach Spaß machen. Das haben sich die Spielerinnen auch verdient. Für solche Spiele trainiert man doch – wenn ich mich richtig erinnern kann“, sagt SG-Trainer Michael Stettner.

Von Aufstiegskampf will er dennoch nicht sprechen: „Wir haben gesagt, dass wir nach der relativ erfolgreichen Hinrunde keinen Tabellenplatz als korrigiertes Ziel ausgeben, sondern versuchen wollen, eine ähnlich gute Rückrunde zu spielen und wenn möglich die Punkte aus der Hinrunde zu bestätigen. Zu was es dann am Ende reicht, werden wir sehen. Aber wir sind aktuell völlig frei von irgendwelchem Druck – auch in diesem Spiel“, sagt Stettner. Dennoch ist klar: Mit einem Sieg gegen den Spitzenreiter wäre die SG weiterhin ganz dick dabei im Kampf um Platz zwei, der zur Aufstiegs-Relegation berechtigen würde. Die Meisterschaft scheint hingegen für die HSG Strohgäu schon so gut wie sicher zu sein, denn der Tabellenführer hat bereits sieben Punkte Vorsprung.

Das Spitzenspiel am Samstagabend in der Langhanshalle ist zugleich auch das Duell der beiden besten Defensivreihen der Liga. Nur 21,6 Treffer kassiert die HSG Strohgäu im Schnitt pro Spiel, bei der SG Schozach-Bottwartal sind es 23,4 Gegentore. Fast schon sinnbildlich endete das Hinspiel mit 23:21 für die HSG. Vergangenen Samstag gewannen die Strohgäu-Frauen gegen den zu diesem Zeitpunkt Tabellendritten TSV Nordheim gar nur mit 18:16. „Es würde mich nicht überraschen, wenn das jetzt ähnlich ablaufen würde. Aber auch offensiv hat Strohgäu sicherlich Qualität, worauf wir uns einstellen müssen. So haben sie mit das beste Konterspiel der Liga, vorzugsweise über die Außenbahnen. Das hat uns im Hinspiel das Genick gebrochen“, warnt Stettner. „Da müssen wir uns was einfallen lassen. Mit Einzelaktionen kommt man da normalerweise nicht weit. Wir dürfen nicht allzu viele Fehler machen im Angriffsspiel und uns leichte Ballverluste leisten.“ Geduldig spielen, die Chancen gut vorbereiten und sich nicht in Einzelaktionen verstricken lassen – das sind die wichtigsten Vorgaben, die Stettner seinen Spielerinnen mitgibt. Doch bei aller Zurückhaltung ist er auch optimistisch: „Es ist ein Heimspiel, und da ist immer was drin. Wir sind sicherlich nicht chancenlos – auch wenn wir wissen, dass es ein richtig dickes Brett ist. Aber wir wollen und werden alles versuchen“, kündigt der SG-Coach an.

Verzichten muss die SG wohl auf Kreisläuferin Nina Schumpp. „Sie hat am Montag alle Weisheitszähne gezogen bekommen. Bei ihr wird es vermutlich nicht reichen“, glaubt Michael Stettner. Mit dabei sein wird dagegen Neuzugang Anna Asmuth, die bei ihrem Debüt vor zwei Wochen gegen den SSV Hohenacker insgesamt 14 Tore erzielt hatte. „Anna war diese Woche in Dortmund, wird aber beim Spiel dabei sein“, erklärt Stettner. Und auch sonst kann der SG-Coach – mit Ausnahme der Langzeitverletzten – im Spitzenspiel auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.