Tobias Deuring hat sich ins Spiel zurückgekämpft. Gereicht hat es dennoch nicht. Foto: Archiv (avanti)

Der Abwärtstrend hält an: Die Handballer der SG Schozach-Bottwartal enttäuschen beim 23:27 (9:11) gegen Waiblingen.

Beilstein - Oben mitspielen, vielleicht sogar Aufsteigen wollten die Württembergliga-Handballer der SG Schozach-Bottwartal in dieser Saison eigentlich. Aktuell ist das Team von Trainer Tobias Klisch von diesem Ziel aber meilenweit entfernt. Mehr noch: Seit Wochen befindet es sich im freien Fall. Am Samstagabend kassierten die Bottwartäler beim 23:27 gegen den VfL Waiblingen die fünfte Niederlage in Folge, weil sie gegen Ende den Kopf verloren und dann die Zeit weglief.

„Das ist einfach nur extrem enttäuschend“, sagte SG-Spieler Christian Zluhan, der in der zweiten Halbzeit mit Rot vom Feld musste, weil er den gegnerischen Keeper bei einem Siebenmeter am Kopf getroffen hatte. Beilsteins Trainer Tobias Klisch war ebenfalls bedient. „Es ist mir unerklärlich. Wir haben nach der Halbzeit einen 6:1-Lauf, bekommen dann noch vier sehr glückliche Pfiffe für uns und schlagen kein Kapital daraus. Vielmehr verlieren wir die Übersicht und geraten ins Hintertreffen“, resümierte er. „Ich schaue dreieinhalb Minuten vor dem Ende in einer Auszeit in die Gesichter meiner Spieler und sehe, dass keiner mehr daran glaubt, dass wir die Partie noch drehen können. Dabei sind drei Tore Rückstand nichts im Handball“, monierte Klisch. Ohne den fehlenden Glauben war dann aber wirklich nichts mehr zu holen, die folgenden zwei Tore von Tobias Deuring zu wenig. Am Ende leuchtete ein 23: 27 von der Anzeigentafel und die Gesichter sprachen Bände. Denn dass man als Verlierer vom Feld ging, das hatte man sich größtenteils selbst zuzuschreiben und nicht etwa einem glänzend aufgelegten Gegner.

„Unsere Chancenverwertung war nicht gut. Daran lag es heute“, hatte Zluhan den Grund für die Niederlage direkt nach dem Abpfiff ausgemacht. „Wir verschießen alleine vier Siebenmeter, machen dreimal freistehend vom Kreis kein Tor und dazu noch zahlreiche einfache Fehler“, zählte Tobias Klisch auf. Dabei hatte alles gut begonnen. Aus einer starken Deckung heraus gingen die Hausherren mit 4:1 in Führung, doch plötzlich schlichen sich nach und nach immer mehr Unkonzentriertheiten ein. „Da waren wir dann viel zu offen. Hinzu kamen individuelle Fehler. Dadurch ist Waiblingen wieder herangekommen“, so Klisch. Beim 5:6 in der 16. Minute geriet die SG erstmals in Rückstand, bis zum 9:11-Pausenstand blieb es auch dabei.

Nach Wiederanpfiff dann der angesprochene 6:1-Lauf, die beste Phase der SG. Plötzlich klappte es im Angriff besser. Folgerichtig führte man 15:12, die Wende schien geschafft und das Spiel unter Kontrolle. „Was dann passiert ist, ist einfach nur enttäuschend“, fand Trainer Tobias Klisch. Denn durch die verlorene Übersicht und die erneut schlechte Chancenverwertung im Angriff kam Waiblingen wieder ins Spiel, übernahm die Führung und gab diese dann auch nicht mehr aus der Hand. Und das obwohl auch sie in der zweiten Hälfte auf zwei ihrer Spieler mit Rot verzichten mussten. Julian Linsenmaier und Lukas Baumgarten hatten ebenso wie SG-Kreisläufer Sebastian Schmitz dreimal zwei Minuten gesehen und mussten auf der Tribüne Platz nehmen. Zum Feiern waren sie dann aber wieder da, während die Hausherren ihre Köpfe hängen ließen und weiterhin an ihrem Kampfgeist arbeiten müssen.

„In den entscheidenden Situationen fehlt es einfach. Um da wieder rauszukommen müssen wir arbeiten, arbeiten, arbeiten, fleißig sein“, meinte Tobias Klisch abschließend. SG Schozach-Bottwartal:
Krotz, Rizk – Schmitz (2), Volz (2), Schmid (3), Rossmeier (1), Zieker, Schilpp, Saur (1), Schick, S. Kroll (1), Zluhan (6/1), Deuring (7).