Dennis Saur liegt enttäuscht am Boden: Die SG Bottwartal hat es am Wochenende selbst in der Hand gehabt. Foto: Archiv (avanti)

Matchball vergeben: Die SG Bottwartal bekommt Schützenhilfe vom SKV Oberstenfeld, gewinnt aber ihr eigenes Spiel nicht.

Beilstein - So hatte man sich den Sonntagnachmittag nicht vorgestellt bei den Württembergliga-Handballern der SG Bottwartal. Während der SKV Oberstenfeld Schützenhilfe gab und dem TSV Weinsberg in deren Halle ein 24:24 abrang, verloren die Bottwartäler ihre Partie bei der SG BBM Bietigheim II mit 35:38. „Das ist ärgerlich. Wir hatten es in der eigenen Hand“, war SG-Spielertrainer Dennis Saur enttäuscht. Denn: Mit einem Sieg hätte die SG die Aufstiegs-Relegation sicher gehabt, dann wäre sie drei Punkte vor Verfolger Weinsberg gewesen. Nun muss das Team am letzten Spieltag zittern. Verliert Weinsberg beim VfL Waiblingen, behält die SG Bottwartal Rang zwei und damit den Platz, der zur Relegation berechtigt. Gewinnt Weinsberg oder spielen sie Unentschieden, ist man unglücklicher Dritter. Die SG selbst darf am letzten Spieltag nicht mehr eingreifen, sie ist spielfrei.

„Wir haben in Bietigheim in der Summe einfach zu viele Fehler gemacht“, fasste Saur zusammen. Vor allem in der entscheidenden Schlussphase. Beim Stand von 34:34 in der 57. Minute war noch alles offen. Unnötige Ballverluste, eine schwache Abwehr sowie der ein oder andere unglückliche Pfiff brachten die Bottwartäler schließlich auf die Verliererstraße. Am Ende stand das 35:38 und große Enttäuschung. Alleine die Schlussphase für die SG-Niederlage verwantwortlich zu machen, wäre jedoch zu einfach. „Wir haben insgesamt nicht gut gespielt. Wir hatten immer wieder schwache Phasen“, resümierte der Beilsteiner Spielertrainer.

Kopflose Aktionen sowie zahlreiche Fehler im Angriff prägten das Bild. Hinzu kam, dass die Bottwartäler Bietigheims Nils Boschen gar nicht in den Griff bekamen. Der Kreisläufer, der auch im Rückraum agieren kann, traf nach Belieben. Am Ende hatte er 17 Tore erzielt – nur drei davon per Siebenmeter. „Das sind eindeutig zu viele Feldtreffer. Wir hatten da keine guten Absprachen“, fand Dennis Saur, sagte aber auch: „Wenn Nils Boschen den Ball hat, dann ist er drin. Er steht nicht umsonst im Kader der Erstliga-Mannschaft.“ Ihn gar nicht an den Ball kommen lassen wollte man deshalb – das gelang jedoch nicht. Wie so vieles andere an diesem Tag. Mitte der zweiten Hälfte wurde das schließlich rigoros bestraft: Bietigheim zog beim 30:25 bis auf fünf Treffer davon. Die SG Bottwartal kämpfte sich zwar noch einmal heran, doch dann kam die erwähnte Schlussphase.

Nun müssen die Bottwartäler also zittern und auf einen Patzer der Weinsberger hoffen. „An sich ist die Ausgangslage ja nicht anders als vor dem Bietigheim-Spiel. Wir sind Zweiter und müssen abwarten“, macht sich Saur Mut und meint: „In Waiblingen müssen die Weinsberger jetzt erstmal gewinnen. Das wird nicht leicht. Ich gehe davon aus, dass der VfL nochmal Vollgas geben wird.“ Sein eigenes Team wird die Partie nicht mitverfolgen, zumindest nicht live in der Halle. „Wir haben ein Mannschafts-Wochenende und fahren nach Düsseldorf“, verrät der Spielertrainer. Über Handy werden die Jungs auf dem Laufenden gehalten. Ob sie am Ende in Düsseldorf den Relegations-Platz und nicht den Saisonabschluss feiern können? Der kommende Sonntagnachmittag wird es zeigen. SG Bottwartal:
Krotz, Schultz – Schmitz, Reichert, Pardales (4), Onofras, Rossmeier (7), Käfer, Saur (3), Schick, Marjanovic, Deuring (8), Kroll (12/3), Sonnenwald (1).