Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Die SG mit Mélanie Guyomard (links) benötigte gegen Herrenberg einen Punkt zur Meisterschaft. Foto:  

Die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal krönen sich gegen Herrenberg II zum Meister.

Beilstein - Sie waren als klarer Favorit in diese Württembergliga-Saison gestartet und sind dieser Rolle auf beeindruckende Weise gerecht geworden: Die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal haben am Samstag gegen die SG H2Ku Herrenberg II mit einem 25:13 (15:4)-Erfolg auch ihr 19. Ligaspiel gewonnen und damit bereits sieben Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht. Damit steht auch der Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga vorzeitig fest. „Das bereits im März zu schaffen ist natürlich schon eine Ansage“, meinte auch der diesmal glückselige SG-Trainer Michael Stettner nach Spielende.

Schon wenige Minuten vor der Schlusssirene streiften sich die Spielerinnen und Betreuer auf der Auswechselbank ihre Meistershirts mit dem Spruch „eine neue Liga ist wie ein neues Leben“ über, bevor das Spielende dann in der letzten Minute im Rhythmus klatschend und auf der Bank stehend „herbeigefeiert“ wurde. Die Zuschauer in der Beilsteiner Langhanshalle taten es ihnen mit stehenden Ovationen gleich. Und als die Partie zu Ende war dauerte es keine fünf Sekunden, da tanzten die SG-Spielerinnen auf dem Feld gemeinsam im Kreis und sagen „Oh, wie ist das schön“ oder auch „Auf-stei-ger, Auf-stei-ger!“

Die Feierlichkeiten hatten sie sich an diesem Samstag auch verdient. Mit 25:13 gewannen sie gegen das bis dato drittplatzierte Team aus Herrenberg. Bis zur Halbzeitpause hatte die SG gar nur vier Gegentore zugelassen und selbst 15 Treffer erzielt. Schon da war klar, dass der letzte fehlende Punkt zum Titel an diesem Abend geholt wird. Unter anderem auch zwei punktgenaue Abwürfe von Keeperin Tabea Kraft an den gegnerischen Kreis auf Mélanie Guyomard (10:3) und Katharina Bieser (12:3) trugen zur Unterhaltung bei. Sowieso war im Angriff der Gastgeberinnen viel Tempo drin, was durch die sonst stabile Herrenberger Abwehr auch notwendig war. Und hinten stand die SG-Abwehr tadellos.

Wer nun das Haar in der Suppe suchte, wurde zwischen den Spielminuten 30 und 50 fündig. Da kamen die Gäste auf 8:15 (41.) und 10:17 (45.) heran, während der Tabellenführer selbst bis zur 51. Minute nur zwei Tore nach dem Seitenwechsel folgen ließ. „In Anbetracht der bevorstehenden Meisterfeier war klar, dass wir das so nicht aufrechterhalten konnten“, sagte Stettner schmunzelnd. In den letzten zehn Minuten fingen sich die Bottwartälerinnen wieder und zogen bis auf zwölf Tore davon.

Dann durfte gejubelt werden. „Das ist mein erster Aufstieg und ich freue mich mega“, meinte Michelle Wunschik nach der Schlusssirene. „Der Zusammenhalt macht uns so stark, jeder kämpft für den anderen. Wir sind wirklich ein Team“, nannte sie Gründe für die unangefochtene Meisterschaft.

Und Keeperin Tabea Kraft pflichtete ihr bei: „Dass wir es so früh schaffen, hätte niemand von uns gedacht. Viele kannten sich hier vor der Saison, aber es waren eben auch neue Spielerinnen dabei. Wir haben es geschafft, daraus eine Mannschaft zu bilden. Und gerade unsere Abwehr war einfach stark. Die wenigen Gegentore waren in all den Spielen das A und O“.

Trainer Michael Stettner richtete ein Kompliment an die Mannschaft: „Sie hat das in dieser Saison richtig gut gemacht. Außer Herrenberg im Hinspiel gab es keinen Gegner, der uns hätte schlagen können.“ Für den Montag gab er trainingsfrei, am Dienstag wird die weitere Saison besprochen – sicherlich mit dem Ziel, diese ohne Punktverlust abzuschließen. „Das hat glaube ich auch noch niemand von uns erlebt, außer vielleicht irgendwann mal in der Jugend“, meinte Stettner. Zunächst aber wurde gefeiert: erst am Ausschank in der Halle, später auswärts bis tief in die Nacht. SG Schozach-Bottwartal:
Kraft, Szota – Bieser (4), Berger (7), Kreh, T. Müller (2), Brunn (1), S. Müller, Klenk (2/1), Spieth (2), Wunschik, Guyomard (4), Asmuth (3/3).