Im Hinrunden-Derby versuchen die SG-Spieler Daniel Zieker und Mihailo Durdevic, Güngör Cakar (von links) zu stoppen. Foto: Archiv (avanti)

Die SG Schozach-Bottwartal spielt Freitag in Altensteig und Sonntag gegen Oberstenfeld.

Beilstein - Innerhalb von 48 Stunden stehen für die Württembergliga-Handballer der SG Schozach-Bottwartal gleich zwei besondere Spiele auf dem Programm. Am Freitagabend um 20 Uhr muss man beim TSV Altensteig antreten. Mit rund 90 Kilometern ist dies von Beilstein aus die weiteste Fahrt der Saison. „Normalerweise wären es noch zehn Kilometer mehr. Aber wir spielen in Ebhausen statt in Altensteig“, weiß SG-Trainer Tobias Klisch, für dessen Mannschaft bereits am Sonntag um 17 Uhr dann das Derby gegen den SKV Oberstenfeld auf dem Programm steht. „Wir haben da lange verhandelt, letztlich ging es nicht anders. Das ist insofern ärgerlich, als wir bereits in der Hinrunde zwei Tage vor dem Derby ein Spiel hatten“, kommentiert Klisch die Termingestaltung.

Bei den abstiegsbedrohten Altensteigern rechnet er mit einem harten Kampf. „Sie haben einen neuen Trainer, der ihnen neues Selbstvertrauen eingeimpft hat. Zuletzt haben sie zweimal auswärts gewonnen“, warnt Klisch. „Dabei haben sie jeweils viele Tore erzielt, vor allem, weil sie aus ihrer massiven Abwehr heraus viele Konter gelaufen sind.“ Mit den beiden Zwei-Meter-Riesen Patrik Letzgus und Dino Racki habe der TSV den „wohl größten Innenblock der Liga. Da müssen wir andere Schnittstellen anlaufen, damit sie in die Seitwärtsbewegung kommen“, erklärt Tobias Klisch die Marschroute.

Ähnlich sieht er den Fall beim Derby gegen Oberstenfeld. „Auch der SKV hat sich wieder stabilisiert. Sie haben in Nikolai Uhl einen überragenden Torhüter und davor eine sehr massive Abwehr. Auch hier gilt es, sehr geduldig die Angriffe auszuspielen. Und in der Abwehr müssen wir uns auf die sehr unterschiedlichen Spielertypen einstellen. Da ist zum einen der pfeilschnelle Marc Pflugfelder auf der Mitte, zum anderen die wuchtigen Spieler wie Sebastian Sauerland oder Manuel und Florian Koch auf den Halbpositionen. Das ist schon ziemlich schwer zu spielen“, weiß Tobias Klisch, der weiterhin auf Lukas Volz (Rückenverletzung) verzichten muss. Philipp Kroll wird nach seiner Schulterverletzung wohl heute wieder ins Training einsteigen, „aber ich denke nicht, dass er schon spielen kann“, sagt Klisch. Ähnlich sieht er die Lage bei Christian Zluhan, dessen Finger zwar deutlich besser geworden sei, „aber ein Einsatz ist eher unwahrscheinlich“.

Doch personell war die SG in den vergangenen Wochen auch nicht besser besetzt, „und dennoch spielen sie im Moment richtig stark. Offenbar tut es einigen Spielern sehr gut, dass sie jetzt mehr Verantwortung übernehmen müssen“, sagt der Oberstenfelder Coach Michael Walter. Insbesondere auf Linkshänder Luca Schmid spielt er damit an, „der momentan ja gegen jeden seine Tore macht. Und Felipe Soteras Merz spielt seine Qualität in der Rückrunde immer mehr aus. Zudem haben sie eine sehr stabile Abwehr.“

Walter ist im dritten Jahr Trainer beim SKV. Im ersten Jahr hat er beide Derbys gegen die SG verloren, im zweiten beide gewonnen. Diese Saison gab es in der Hinrunde ein Unentschieden. Diese Bilanz möchte er nun gerne ins Positive drehen. „Das ist der einzige Grund, warum wir gewinnen wollen“, sagt er lachend und sieht die eigene Abwehr als Schlüssel zum Erfolg: „Das hat man zuletzt gegen Waiblingen wieder gesehen: Da stand die Abwehr nicht so gut wie in den Spielen zuvor, und schon haben wir vorne auch weniger Tore gemacht.“ Personell kann der SKV nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Adrian König fehlt weiterhin. „Außerdem hat Tobias Selcho etwas Rückenprobleme. Aber vor dem Derby lösen sich solche Wehwehchen ja meist wie von Zauberhand in Luft auf.“