Foto: avanti

Handball-Württembergligist SG Bottwartal fegt den SV Fellbach mit 46:28 (24:18) aus der Halle.

Beilstein - Es sei ein Klassenunterschied zu erkennen gewesen, räumte Martin Mößner, Trainer des SV Fellbach, ein. Kurz zuvor hatte die SG Bottwartal seine Mannschaft in der Handball-Württembergliga mit 46:28 (24:18) förmlich aus der Halle geschossen. „Ich hatte keinen einzigen wirklich fitten Rückraumspieler. Gegen Top-Teams wie die SG wirkt sich das doppelt aus“, nahm Mößner seine Spieler in Schutz und fügte lächelnd hinzu: „Wenn wir in der Abwehr dann mal etwas besser standen, zeigte zudem Philipp Kroll, dass er in der Vergangenheit schon sehr gute Trainer hatte“, womit er darauf anspielte, dass er selbst einst den Bottwartäler Rückraum-Shooter unter seinen Fittichen hatte.

Insgesamt 14 Treffer hatte Kroll den Fellbachern ins Netz gedonnert. Doch der Linkshänder wollte das Schützenfest nicht allein auf seine Person reduzieren: „Es lief insgesamt bei uns im Rückraum sehr gut, Tobias Deuring hat ja auch neunmal getroffen. Und dann ist es sehr schwer, uns zu verteidigen. Denn wenn die Abwehr früh rauskommt, haben wir ja die Option mit dem Kreisanspiel. Und wenn ich nicht angegriffen werde, dann werfe ich halt – das ist meine Aufgabe“, stellte Kroll nüchtern fest. Besonders positiv fand er, „dass wir nach der ersten klaren Führung nicht nachgelassen und den Gegner wieder haben rankommen lassen. Das ist uns ja schon ein paarmal passiert. Aber heute haben wir es bis zum Schluss durchgezogen.“

Dabei musste die SG aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Markus Rossmeier auf rechts außen nach wie vor improvisieren. Neben Malte Barz agierten hier im Wechsel auch die eigentlichen Rückraumspieler Flaviu Onofras, Damir Marjanovic und Dennis Saur. „Das war aber vor allem dem hohen Tempo geschuldet. Wir haben 60 Minuten Vollgas gegeben, da muss man die Belastung verteilen“, erklärte Torhüter und Spielertrainer Benjamin Krotz, der zufrieden feststellte: „Wir haben heute vieles richtig gemacht.“

Dazu gehörte offenbar auch eine leichte Änderung des Aufwärmprogramms. Am Ende gab es hier noch ein kurzes Sechs-gegen-sechs-Spiel. Denn bislang hatte die SG immer wieder das Problem einer verschlafenen Anfangsphase. Gegen Fellbach lag man zwar zu Beginn auch mit 0:2 und 1:3 hinten, doch diesmal kam der Bottwartal-Express schon nach drei Minuten ins Rollen. Bereits nach 15 Minuten stand es 12:9. Hochgerechnet auf die Gesamtspielzeit hätte das ein 48:36 ergeben. Die Hausherren kamen an diese Marke auch dicht heran, die Fellbacher hingegen brachen immer mehr ein. Quasi mit der Pausensirene schaltete Co-Spielertrainer Dennis Saur blitzschnell und donnerte einen Freiwurf direkt zum 24:18 ins Gästetor.

Nach dem Wechsel wuchs der Vorsprung Tor für Tor, und die SG bot den Zuschauern dabei auch viel fürs Auge. So brachte Ezequiel Pardales einen Wurf hinter dem Rücken zum 27:20 im gegnerischen Kasten unter, Michael Schick sorgte kurz vor Schluss per Kempa-Trick für das 44:27. So stellte Benjamin Krotz nach dem dritten Sieg in Folge zufrieden fest: „Wir hatten uns nach der Hinrunde viel vorgenommen, was wir derzeit umsetzen – trotz des Ausfalls von Markus Rossmeier.“ Und der verletzte Rechtsaußen scherzte nach dem Spiel, dass er „vielleicht so lange nicht spielen sollte, wie wir gewinnen“.

SG Bottwartal:
Krotz, Schultz – Schmitz (2), Reichert (6), Pardales (3), Onofras (1), Saur (4), Schick (1), Marjanovic, Deuring (9), Barz (2), Kroll (14/3), Sonnenwald (4)