Spielertrainer Dennis Saur (unten) hat einiges einstecken müssen. Am Ende ist sein Team aber obenauf gewesen. Foto: avanti

Die Handballer der SG Schozach-Bottwartal gewinnen gegen den Tabellenletzten SV Vaihingen mit 35:24 (10:14).

Beilstein - Ein wenig nach dem Motto „eine Chance für die zweite Reihe“ startete Handball-Württemberglist SG Schozach-Bottwartal in die Partie gegen den Tabellenletzten SV Vaihingen. Mit Marco Schilpp und Paul Saur auf den Halbpositionen sowie Luca Schmid und Michael Schick auf Außen hatte die Anfangsformation ein eher ungewohntes Gesicht. „Die Jungs haben gut trainiert, sie gehören genauso zum Kader wie diejenigen, die sonst meist starten. Also durften sie heute mal anfangen“, erklärte Spielertrainer Dennis Saur. „Aber natürlich macht man sowas eher zu Hause gegen Vaihingen als beim Tabellenführer Weinsberg.“

Und das kleine Experiment dauerte auch nur sieben Minuten. Dann nahm Saur beim Stand von 0:3 eine Auszeit und schickte Philipp Kroll und Tobias Deuring im Rückraum aufs Feld, etwas später folgten Christian Zluhan und Markus Rossmeier auf den Außenbahnen. „Das war sehr bitter für die Jungs, denn sie haben das eigentlich gut gemacht. Sie haben sich ja keine schlechten Würfe genommen. Aber sie haben halt den Ball nicht im Tor untergebracht – und Tore sind im Handball nun mal essenziell“, fiel Saurs Kritik eher milde aus. Und zur Ehrenrettung der Spieler aus der Anfangsformation sei gesagt, dass es auch danach nur kurzzeitig besser wurde. Zwar sorgten Kroll und Deuring innerhalb von zwei Minuten für die ersten dreiSG-Tore. „Doch wir haben in der gesamten ersten Hälfte einfach viel zu viele Fahrkarten geworfen“, monierte Saur die fast schon als katastrophal zu bezeichnende Wurfausbeute. Allein drei vergebene Siebenmeter – bei vier Versuchen – sprechen eine deutliche Sprache. Mit bis zu sechs Toren lagen die Hausherren im Rückstand und gingen mit einem 10:14 in die Pause.

Die Kabinenansprache fiel nach Ausssage von Dennis Saur aber dennoch nicht besonders laut aus: „Wir haben gesagt, dass wir nicht hektisch werden dürfen, sondern den Rückstand konzentriert Tor für Tor aufholen wollen.“ Und das gelang in beeindruckender Weise. Während die Abwehr nach dem Wechsel mehr als acht Minuten lang - auch dank einiger Paraden von Keeper Benjamin Krotz – die Schotten dicht machte, fielen die Treffer vorne quasi im Minutentakt. Als dann Christian Zluhan mit einem sehenswerten Kempa-Trick die erste Führung zum 15:14 erzielte, war die Partie praktisch gedreht.

Denn dass die Vaihinger mit nur noch acht fitten Feldspielern jetzt nicht mehr dagegenhalten könnten, war jedem klar. Die SG hingegen konnte auf eine voll besetzte Bank zurückgreifen. Denn außer Lukas Volz und Kreisläufer Rico Reichert war der Kader komplett. Reicherts Ausfall führte übrigens dazu, dass Dennis Saur phasenweise am Kreis spielte. „Das muss ich aber nicht häufiger haben. Zum einen muss ich da ja deutlich weiter laufen, außerdem bekommt man noch viel mehr ab als im Rückraum – das ist echt hart.“ Die SG baute den Vorsprung nun immer mehr aus, und vor allem Philipp Kroll traf fast nach Belieben. Am Ende wurde es mit 35:24 doch noch standesgemäß. Gegen die Top-Mannschaften der Württembergliga darf man sich eine so schwache erste Halbzeit allerdings nicht wieder erlauben.

SG Schozach-Bottwartal:
Nicht, Krotz – Schmitz (4), P. Saur, P. Kroll (16/3), Schmid, S. Kroll (1), Rossmeier (3), D. Saur (1), Schilpp, Schick, Deuring (2), Zluhan (6/1), Sonnenwald (2).