Die beiden Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Foto: avanti

Handball-Zweitligist TV Bittenfeld überzeugt in Beilstein beim 31:26 gegen Bundesligist TuS N-Lübbecke.

Beilstein -

Die gut 200 Zuschauer in der Beilsteiner Langhanshalle haben am Dienstagabend ein Handballspiel der Extraklasse gesehen. Der Bundesligist TuS N-Lübbecke traf in dem Vorbereitungsspiel auf den Zweitligisten TV Bittenfeld, dem vergangene Saison nur ein Punkt für den Aufstieg fehlte. Das Spiel gehörte zu der Serie „Bundesliga unterm Langhans“.

Zu der Begegnung am Dienstagabend kam es, da vor einem Jahr die erste Männermannschaft der SG Bottwartal gegen den TBV Lemgo spielte. Damals trainierte der heutige Lübbecke Trainer Dirk Beuchler, die Lemgoer Mannschaft. „Durch diesen Kontakt kam es zu dem Spiel“, erklärte Andreas Gramsch, zweiter Vorstand der SG Bottwartal. „Als Gegner wollten wir einen regionalen Spielpartner. Also haben wir beim TV Bittenfeld angefragt.“

Der Kartenvorverkauf für das Handballspiel verlief schleppend. Viele kauften ihre Tickets erst an der Abendkasse. „Mittlerweile gibt es viele solcher Veranstaltungen. Und so können die Besucher natürlich selektieren und sich heraussuchen, welches Spiel sie sich anschauen möchten“, meinte Gramsch. Die Besucher, die sich für dieses Spiel entschieden hatten, sahen zu Beginn eine Lübbecker Mannschaft, die den besseren Start erwischte. Nach rund zehn Minuten führte sie mit 5:3. Doch Bittenfeld kämpfte sich immer wieder heran. In der 17. Minute gelang ihnen durch Finn Kretschmer der Ausgleich. Was darauf folgte, war ein ständiger Führungswechsel. Keine der beiden Mannschaften schaffte es, sich abzusetzen. Einige Sekunden vor dem Pausenpfiff traf Gabor Langhans für Lübbecke zum 15:13 Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte hätte für Bittenfeld kaum besser beginnen können. Dominik Weiß gelang der Anschlusstreffer. Martin Kienzle, der mit seinen zwölf Treffern eine überragende Partie machte, konnte wenig später ausgleichen. Bis zur 40. Minute war es eine recht ausgeglichene Partie. Doch dann baute Bittenfeld mit Treffern von Dominik Weiß und Lars Friedrich seinen Vorsprung aus und führte mit 24:18. Knapp vor der 50. Minute traf Ales Pajovics freier Wurf Bittenfelds Torwart Daniel Sdunek, der kurz zuvor für Jürgen Müller eingewechselt worden war, im Gesicht. Die Zuschauer pfiffen, die Auswechselspieler und Betreuer beider Mannschaften stürmten aufs Feld. Es kam zu einer Rangelei. „Natürlich wird man als Trainer in so einer Situation erstmal wütend. Aber ich bin mir sicher, dass Pajovic es nicht mit Absicht gemacht hat“, sagte Bittenfeld-Trainer Jürgen Schweikhardt. In den letzten zehn Spielminuten gelang es Bittenfeld bis auf sieben Tore wegzuziehen. Am Ende einer intensiven und hochklassigen Partie stand es 31:26 für den Zweitligisten.

Jürgen Schweikhardt freute sich sichtlich über den Sieg. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir schon so weit sind. Sicherlich hat Lübbecke die letzten Tage hart trainiert, wir aber auch“, erzählte er. Die Bittenfelder zeigten übrigens, dass sie in der Lage sind, Spielerausfälle zu kompensieren. Denn am Dienstagabend fehlten fünf Spieler. Der Trainer mahnte dennoch, den Sieg nicht überzubewerten. „Wir müssen jetzt mit den Füßen auf dem Boden bleiben.“ Lübbecke-Coach Dirk Beuchler gab zu, dass seine Mannschaft zu viele kleine Fehler gemacht hatte. „Wir haben zurzeit aber auch ein sehr hohes Trainingspensum und das geht dann zu Lasten der Frische und Beweglichkeit. Bittenfeld ist einfach eine gute Mannschaft, die unsere Schwächen ausgenutzt hat.“ Spielte Lübbecke in der ersten Halbzeit noch mit einer offensiveren 5:1-Deckung, stellte Dirk Beuchler in der zweiten Hälfte auf die defensive 6:0-Abwehr um. „Solche Spiele sind dazu da, einiges auszuprobieren“, erklärte er.