Marco Schilpp, Luca Schmid und Paul Saur (von links) werden kommende Saison das SG-Trikot tragen. Foto: privat

Die SG Bottwartal muss heute Abend (20 Uhr) zur HSG Fridingen/Mühlheim und bastelt am Team für die Zukunft.

Beilstein - Ganz aktuell konzentrieren sich die Württembergliga-Handballer der SG Bottwartal auf das Auswärtsspiel heute Abend (20 Uhr) bei Schlusslicht HSG Fridingen/Mühlheim. Schließlich will man den zweiten Tabellenplatz halten und vielleicht sogar den Rückstand auf Spitzenreiter TSV Schmiden weiter verkürzen. Doch parallel basteln die Verantwortlichen weiter an der Mannschaft für die kommende Saison. So hat man diese Woche drei weitere neue Spieler verpflichtet: Marco Schilpp kommt vom Ligakonkurrenten TV Flein, Luca Schmid spielt derzeit bei der SG BBM Bietigheim II ebenfalls in der Württembergliga, und Paul Saur wechselt von A-Jugend-Oberligist TSV Bartenbach unter den Langhans. Schilpp ist mit 20 Jahren der älteste dieser drei, Schmid und Saur sind erst 18. Damit werden sie den Altersschnitt der SG-Mannschaft deutlich drücken.

Neben der jugendlichen Frische dürfte aber die sportliche Qualität der Neuzugänge der entscheidende Faktor gewesen sein. Der 1,95 Meter große Schilpp hat schon Erfahrung in der A-Jugend-Bundesliga gesammelt und soll im linken Rückraum für noch mehr Druck sorgen. „Mit seiner Größe zeigt er aber auch eine gewisse Präsenz in der Abwehr“, ergänzt SG-Vorstand Andreas Gramsch. „Ich bin ich jetzt sieben Jahre in Flein. Ich finde, es ist Zeit für eine Veränderung, für eine neue Herausforderung. Die SG Bottwartal hat eine sehr gute Mannschaft, bei der junge Spieler gute Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bekommen“, begründet Schilpp seinen Wechsel.

Für Paul Saur ist die SG Bottwartal kein Neuland. Denn der Cousin von Spielertrainer Dennis Saur trainiert schon seit geraumer Zeit immer wieder beim Württembergligisten mit. „Für Paul sprechen seine Abwehrstärke und die Beidhändigkeit. Dadurch ist er auf beiden Seiten einsetzbar“, so Andreas Gramsch. „Es ist echt spektakulär, man merkt kaum einen Unterschied“, ist Dennis Saur von seinem Cousin beeindruckt, der aber von Hause aus Linkshänder ist – und die sind ja immer begehrt.

Da trifft es sich gut, dass auch Luca Schmid Linkshänder ist. „Dadurch sind wir über die rechte Seite noch variabler im Angriff und somit noch schwerer ausrechenbar in der kommenden Saison“, gibt sich Saur optimistisch. „Ich freue mich schon sehr darauf, mir einiges von den routinierten Spielern abzuschauen“, meint Luca Schmid und spielt dabei natürlich insbesondere auf „Leger-König“ Markus Rossmeier an, derauf der rechten Außenbahn der SG Bottwartal immer wieder für die Tore der besonderen Art sorgt.

Wie stark der Tabellenzweite heute Abend in Fridingen auf „Rossi“ bauen kann, wird sich allerdings erst kurzfristig zeigen. Denn die Wadenverletzung des Linkshänders wird immer mehr zur „neverending story“. Auf jeden Fall fehlen werden zudem Ezequiel Pardales (verletzt) und Damir Marjanovic (gesperrt). Nicht nur deshalb ist die Partie für Dennis Saur „wahrscheinlich eine der schwierigsten Aufgaben der Rückrunde“. Schon im Hinspiel tat man sich mit der unorthodoxen Spielweise der HSG lange schwer, einen „so leichtsinnigen Auftritt“ wie vor einer Woche beim knappen Sieg gegen den TSV Altensteig dürfe es nicht mehr geben. „Wer es noch immer nicht begriffen hat, dass nun die entscheidende Phase in der Meisterschaft begonnen hat, der sollte einfach gar nicht mitfahren nach Fridingen. Denn jeder der aufsteigen will, muss eine ordentliche Leistungssteigerung, insbesondere in der Abwehr, an den Tag legen“, fordert Saur von seiner Mannschaft. Dass die Fridinger durchaus auch den Top-Teams der Liga gefährlich werden können, bewiesen sie vor ein paar Wochen. Da bezwang der Tabellenletzte nämlich den mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten TSV Weinsberg .