Nicht zuletzt die besser besetzte Bank hat den Ausschlag zu Gunsten der SG Schozach-Bottwartal gegeben. Foto: avanti

Nach hohem Rückstand gewinnt die SG Schozach-Bottwartal am Ende noch deutlich mit 34:28 gegen den TV Flein.

Beilstein - Nur gut 30 Minuten Spielzeit lagen am Samstagabend in der Beilsteiner Langhanshalle zwischen den beiden vom Ergebnis her gesehen ex-tremsten Momenten. Nicht einmal 24 Minuten waren in der Partie zwischen den Württembergliga-Handballern der SG Schozach-Bottwartal und des TV Flein gespielt, da führten die Gäste mit 17:10 – und so mancher SG-Fan rieb sich verwundert die Augen. Die Fleiner hatten sich sehr gut auf die neue 3:2:1-Abwehr der SG Schozach-Bottwartal vorbereitet, standen zudem selbst hervorragend in der Defensive und hatten einen überragenden Wojciech Honisch zwischen den Pfosten. Bezeichnend war, dass dessen früherer Teamkollege Philipp Kroll – sonst ein extrem sicherer Siebenmeterschütze – gleich zweimal vom Punkt scheiterte und aus dem Feld in der ersten Hälfte kein einziges Mal traf. „Ich habe zu viel nachgedacht. Ich weiß ja eigentlich, was er macht. Aber er weiß auch, dass ich das weiß. Also habe ich gedacht, dass er deshalb vielleicht etwas anders macht – ich hätte einfach werfen sollen wie immer“, versuchte der SG-Torjäger die Gedankengänge zu erklären. Doch auch bei Krolls Teamkollegen stimmte in den ersten 30 Minuten vieles nicht. „Wir haben am Donnerstag noch extra einen Spielzug einstudiert, der nicht wirklich kompliziert ist, und bekommen ihn kein einziges Mal richtig auf die Platte. Zudem haben wir in der Abwehr zu viele Zweikämpfe verloren“, kritisierte Spielertrainer Dennis Saur, der angesichts des hohen Rückstands wieder auf eine 6:0-Abwehr umstellte.

Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte: Nach 54 Minuten lag die SG Schozach-Bottwartal beim 32:25 selbst mit sieben Toren vorne, hatte also in 30 Minuten insgesamt 14 Treffer gutgemacht. Doch Saur sah die Ursache für die Wende in der Partie nicht nur in der Umstellung der Abwehr: „Wir haben dank unserer breiten Bank das Tempo immer hoch halten können. Flein hingegen hatte aufgrund von Verletzungsproblemen nur neun eingespielte Feldspieler und war daher sehr von Mihailo Durdevic abhängig.“ Der Rückraumschütze des TVF war zwar nicht nur wegen seiner acht Treffer neben Keeper Honisch bester Mann seines Teams, ließ aber in der zweiten Hälfte deutlich nach. Hinzu kamen mehrere kleine Aspekte, wie zum Beispiel zwei gestohlene Bälle von Wolfgang Kroll. Der SG-Routinier kam einmal von der Bank und fischte den Fleinern den Anwurf weg. Kurz darauf ging er bei einem Abwurf von TVF-Torhüter Tobias Rieker dazwischen und erzielte mit dem 25:21 die erste Vier-Tore-Führung. „Das sind natürlich Nadelstiche, die dem Gegner richtig wehtun“, wusste Dennis Saur, für den es auch wichtig war, dass sein Team bis zur Pause den Rückstand auf 14:18 verkürzt und direkt nach dem Wechsel einen 8:1-Lauf hingelegt hatte. Und nicht zuletzt sprang Christian Zluhan als Siebenmeterschütze in die Bresche: Sieben Treffer bei sieben Versuchen lautete die makellose Bilanz des Linksaußen, der insgesamt neun Tore zum 34:28 (14:18)-Endstand beisteuerte.

SG Schozach-Bottwartal:
Nicht, Krotz – Schmitz (2), Reichert (4), Volz, Schmid (1), P. Kroll (7/2), Rossmeier (2), Schilpp (1), Schick, W. Kroll (2), Deuring (4), Zluhan (9/7), Sonnenwald (1).