Foto: Sabine Reich

Klammheimlich ist ein Zusammenschluss mit der SG Abstatt-Untergruppenbach-Schozach (AbsUbaScho) vorbereitet worden.

Beilstein -

Gerade einmal ein Jahr ist es in etwa her, dass der TV Großbottwar, der SKV Oberstenfeld, der GSV Kleinbottwar sowie der TSG Steinheim beschlossen haben, unter dem Namen„HABO JSG“ gemeinsame Sache im Jugendbereich zu machen. Ungefähr zur gleichen Zeit sind auch die SG Bottwartal und die SG Abstatt-Untergruppenbach-Schozach (AbsUbaScho) in Gespräche gegangen – die jetzt Früchte tragen und zu einer weiteren Handballer-Fusion im Bottwartal führen sollen. „Wir haben den Entschluss gefasst, dass wir zukünftig einen gemeinsamen Weg gehen wollen – im Jugend- sowie im Aktivenberich“, erklären Sven Mistele (Erster Vorsitzender der SG AbsUba-Scho) und Andreas Gramsch (Zweiter Vorsitzender der SG Bottwartal) unsiono. Bereits am Montagabend fand in Beilstein ein erster Infoabend für die Mitglieder beider Vereine statt. Ein weiterer folgt am Freitag in Abstatt. Am 19. oder am 22. Dezember sollen die Mitglieder dann bei den außerordentlichen Versammlungen der Handballabteilungen der einzelnen Stammvereine über die Fusion abstimmen. Klappt dabei alles, soll die neue Spielgemeinschaft – die momentan unter dem Arbeitstitel„SG Schozach-Bottwartal“ geführt wird – zur neuen Saison an den Start gehen.

Für Sven Mistele wäre dieser Fall eine regelrechte „Win-Win-Situation“. Denn während die SG AbsUbaScho über eine gute Jugendarbeit verfüge, im Aktivenbereich aber nicht ganz so gut aufgestellt sei, könne die SG Bottwartal genau das Gegenstück bieten. „Wir erwarten hier viele Synergieeffekte“, sagt Andreas Gramsch und gibt zu: „Wir von der SG Bottwartal schielen hauptsächlich aufgrund der guten Jugendarbeit auf diesen Zusammenschluss.“ Der erste Vorsitzende der SG AbsUbaScho erklärt indes: „Bei uns sind in der Vergangenheit viele Spieler nach der A-Jugend abgewandert, weil wir ihnen keine großen Perspektiven bieten konnten. Da haben wir Handlungsbedarf gesehen.“ Die erste Männermannschaft spielt gerade einmal Bezirksklasse – attraktiv sei das für die guten Jugendspieler nicht. Die SG Bottwartal agiert derweil in der Württembergliga, also drei Klassen darüber. Die erste Frauenmannschaft beider Spielgemeinschaften kämpfen derweil in der Landesliga um Punkte.

In der A-Jugend haben die SG Bottwartal und die SG AbsUbaScho bereits seit dieser Saison gemeinsame Sache gemacht. „Das war unser Versuchsballon“, erklärt Andreas Gramsch. Da dieser bombig lief und läuft, haben sich die Verantwortlichen nun entschieden, den Weg weiterzugehen und Nägel mit Köpfen zu machen.

Insgesamt geht es bei diesem Zusammenschluss um rund 1100 Mitglieder. Die SG Bottwartal würde dabei rund 620, die SG AbsUbaScho etwa 520 Sportler einbringen. Alles in allem wären fünf Stammvereine in diese Allianz involviert: der TGV Eintracht Abstatt, der TGV Eintracht Beilstein, der TSV Gronau, der SV Schozach sowie der TSV Untergruppenbach. Die große Frage, die sich in diesem Zusammenhang aufdrängt, ist, in welchem Bezirk die neu gegründete Spielgemeinschaft dann spielen soll: ob im Bezirk Enz/Murr oder im Bezirk Unterland. Eine Entscheidung darüber soll am 1. Dezember in einer ersten gemeinsamen Vorstandsitzung fallen. „Unsere Entscheidung wird dabei hauptsächlich wirtschaftliche Gründe haben“, macht Andreas Gramsch bereits jetzt klar. Zu welchem Bezirk die Verantwortlichen tendieren, möchte er indes noch nicht verraten.

Damit es überhaupt zu einer möglichen Fusion beider Spielgemeinschaften kommen kann, müssen die jetzigen Spielgemeinschaften gekündigt werden. Zeit ist dafür noch bis zum 31. Dezember. „Wir hatten diesbezüglich auch darüber nachgedacht, einen neuen Verein zu gründen, aber wir wollen die Traditionen der bestehenden Vereine behalten“, erklärt Andreas Gramsch.

Vor rund 25 Jahren gab es übrigens schon einmal eine Spielgemeinschaft zwischen den Handballern aus Beilstein und Abstatt. In eben dieser Spielgemeinschaft standen ein Teil der heutigen Funktionäre gemeinsam auf dem Feld: Sven Mistele, Andreas und Michael Gramsch. „Wir kennen uns also schon lange“, erklären sie. Andreas Gramsch sieht darin einen Vorteil für die jetzt geplante Fusion: „Man kann offen und ehrlich miteinander diskutieren. Es ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, sagt Andreas Gramsch. Sven Mistele fügt an: „Die Vereine passen zueinander, ebenso wie die Leute, die darin wirken.“ Bedenken, dass die Fusion scheitern könnte hat er deshalb nicht. „Ich glaube, dass unsere Beweggründe überzeugen. Zumal wir so eine breitere Basis für alle unsere Mitglieder schaffen können.“

Arbeitskreise, um die Strukturen zu erstellen sowie den Spielbetrieb zu erarbeiten, wurden bereits gegründet. Erste Ergebnisse sollen in den kommenden Wochen präsentiert werden. Dann sieht man auch etwas klarer, wie es weitergeht.