Foto: Archiv (avanti)

Die Landesliga-Handballerinnen der SG Bottwartal bezwingen den Tabellenführer SF Schwaikheim mit 24:23.

Beilstein -

Trainer Jörg Bauer ist auch am Montagmorgen, einen Tag nach dem 24:23-Sieg seiner Landesliga-Damen der SG Bottwartal beim bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer SF Schwaikheim, noch völlig aus dem Häuschen. „Das war das Beste, was ich je von uns gesehen habe. Alle sind über sich hinausgewachsen“, meint er und fügt an: „Es war ein überragendes Spiel von uns. Das war einfach richtig gut. Damit haben wir nicht nur andere, sondern sogar uns selbst überrascht.“ Denn: Alle ihre bisher zehn Partien hatten die Schwaikheimerinnen bislang gewonnen. Sie gingen als klarer Favorit ins Spiel. Für Bauer selbst ist das Team Aufstiegsfavorit Nummer eins, ein Team ohne Schwächen. Doch irgendwie müssen die Bottwartälerinnen doch welche gefunden haben, denn am Sonntagabend gingen sie in Schwaikheim als Sieger vom Feld.

„Wir haben uns vorher gesagt: Irgendwann müssen sie auch mal verlieren“, erzählt Bauer und fügt an: „Ab dem 5:4 haben wir dann, glaube ich, gemerkt, dass wir wirklich mithalten können und etwas geht. Auf einmal lief alles.“ In der Abwehr drängte man die Gastgeberinnen durch eine 6:0-Formation immer wieder ins Positionsspiel, was den Sportfreunden nicht zu schmecken schien. „Sie haben immer wieder unter Bedrängnis abschließen müssen“, berichtet Bauer und lobt in diesem Zusammenhang nicht nur die gute Abwehrleistung seines Teams, sondern auch seine Torhüterin. „Viola Köngeter war stets zur Stelle. Sie hat nicht nur die in Bedrängnis geworfenen Bälle abgewehrt, sondern auch einige Freie vereitelt.“ Bis zum Stand von 11:11 blieb die Partie komplett auf Augenhöhe, dann konnten die Gastgeberinnen fünf Minuten lang zeigen, wozu sie fähig sind. „Da haben wir Fehler gemacht. Sie haben diese sofort bestraft und sind Konter gelaufen“, berichtet der Beilsteiner Trainer. 13:11 stand es danach für die Sportfreunde. Noch vor der Pause glichen Carina Kalmbach und Stefanie Wolf aber zum 13:13 aus. Beide machten nicht nur in der ersten Hälfte, sondern die kompletten 60 Minuten über, ein klasse Spiel.

Kalmbach glänzte mit sieben Feldtoren und „hat von der Mitte aus einfach alles gesteuert“, wie Bauer sagt. Wolf gelangen gar neun Tore, bei fünf davon überzeugte sie als sichere Siebenmeter-Schützin. „Sie ist erst zwei Minuten vor dem Spiel gekommen und ist ohne sich aufzuwärmen ins kalte Wasser geschmissen worden, doch sie war hellwach“, sagt der SG-Trainer, der alles in allem „total begeistert“ war von seiner Mannschaft. „In diesem Spiel haben wir gezeigt, was wir können.“ Beim Stande von 17:16 beispielsweise. „Da haben wir eine Zwei-Minuten-Strafe bekommen. Doch anstatt in Rückstand zu geraten, sind wir mit einem 2:0-Lauf aus der Unterzahl raus.“ Beim 21:17 war der Sieg erstmals in greifbarer Nähe. „Schwaikheim hat dann aber nochmal die Abwehr umgestellt. Erst auf ein 5:1 und dann auf ein 4:2. Dadurch sind wir hektisch geworden und haben den Kopf verloren“, berichtet er. Beim 21:21 war dann doch alles wieder offen. Die Spielerinnen der SG Bottwartal behielten aber die Nerven und 20 Sekunden vor Schluss den Ball in ihrem Besitz. Da Wolf 30 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter zum 24:23 getroffen hatte, reichte es. „Das ist der perfekte Hinrunden-Abschluss“, findet Bauer. SG Bottwartal:
Köngeter, Bauer – Bieser (2), Richter (1), Döffinger (1), Lebherz, Kalmbach (7), Kauth (2), Fein, Frank, Wolf (9/5), Kraft (2).