Bürgermeister Patrick Holl (vorne, Mitte) hat die Gäste im Rathaus begrüßt. Foto: Fenja Sommer

De Schüler aus Indien sind in Beilstein eingetroffen – ihr Gepäck ist noch unterwegs. Ihren Humor haben sie aber dennoch nicht verloren.

Beilstein – Die Ankunft in Deutschland hatten sich die indischen Schüler und die beiden Lehrerinnen aus Trivandrum sicherlich anders vorgestellt. „Sie sind am Samstag angekommen – ohne Gepäck“, berichtete Hans Peter Schmitt, Lehrer am Herzog-Christoph-Gymnasium (HCG). „Deshalb sind sie auch ohne Schuluniform.“ Zurückzuführen sei das Missgeschick wohl darauf, dass das Flugzeug aus Indien verspätet in Dubai ankam und das Gepäck nicht mehr rechtzeitig in den Anschlussflieger geladen wurde. Das Chaos nehmen die Schüler mit Humor. „Ich habe meiner Austauschschülerin erst einmal Sachen von mir geliehen“, erzählte die 17-jährige Katharina.

Zwei Wochen lang sind neun Schüler und zwei Lehrerinnen zu Besuch in der Langhansstadt. Entstanden ist der Austausch aus dem Projekt, das vor mehr als einem Jahr im Seminarkurs des HCG ins Leben gerufen wurde. Damals haben sich deutsche und indische Schüler über Altenpflege ausgetauscht. Dieses Mal liegt dem Austausch kein Projekt zugrunde, betont Schmitt. Dennoch habe er das Gefühl, dass es untereinander harmoniert.

Das war am Dienstag deutlich zu sehen, als die Schüler zu Besuch auf dem Rathaus waren. Im Saal, in dem normalerweise der Gemeinderat tagt, wie Bürgermeister Patrick Holl erklärte, informierte er die Gäste über die Stadt.

Amüsiert lauschten die Schüler vor allem den Passagen, als der Schultes erklärte, wer normalerweise auf welchem Stuhl sitzt. „Ihr seid jetzt beispielsweise die CDU“, meinte Holl und zeigte auf einige kichernde Schülerinnen. Darüber hinaus stellte Holl die Geschichte der Stadt dar, führte die infrastrukturellen Gegebenheiten aus und zählte die Sehenswürdigkeiten auf. „Was bedeutet das Stadtwappen eigentlich?“, wollte ein indischer Schüler wissen. Dazu gebe es verschiedene Theorien, erklärte Holl. Eine besage, dass der abgebildete Stein für den Grundstein der Burg stehe und als erstes auf dem Wappen gewesen sei. Die drei Hämmer seien später hinzugekommen.